
Das Leben ist schön
Tragikomödie
Der quirlige Lebenskünstler Guido zieht am Vorabend des Zweiten Weltkriegs in die toskanische Stadt Arezzo. Er jobbt zunächst als Kellner in einem Grandhotel, in dem sein jüdischer Onkel Eliseo als Oberkellner arbeitet. Doch Guido träumt davon, einen kleinen Buchladen zu eröffnen. Könnte er dann auch noch die schöne Dora für sich gewinnen, wäre sein Glück perfekt. Fünf Jahre später scheinen sich Guidos Träume alle erfüllt zu haben. Er hat nicht nur seinen Buchladen, sondern auch eine glückliche kleine Familie mit Dora und Sohn Giosué. Doch inzwischen geben die Nazis in Italien den Ton an. Eines Tages werden Guido, sein Onkel und sein Sohn Giosué ins Konzentrationslager geschickt. Dora ist keine Jüdin, besteht aber darauf, der Familie ins Lager zu folgen. Weil Guido seinen Sohn nicht aus dessen heiler Welt herausreißen will, erfindet er spontan ein "Spiel", indem er dem Jungen vorgaukelt, die Deportation im Viehwaggon sei Teil einer sorgsam geplanten "Geburtstagsüberraschung". Das KZ wird so zum Ferienlager, Häftlinge und Aufseher zu Mit- und Gegenspielern. Durch das strikte Einhalten von Regeln ginge es darum, 1.000 Punkte zu sammeln - um als Sieger einen echten Panzer mit nach Hause zu nehmen. Mit zahlreichen Einfällen gelingt es dem Vater, die immer grotesker werdende Illusion aufrecht zu erhalten und so die aufkeimende Angst seines Sohnes zu beschwichtigen. Selbst als Guido schließlich zur Erschießung abgeführt werden soll, spielt er Giosué augenzwinkernd den Hampelmann vor ... Roberto Benignis vielbesprochener und -prämierter Film "Das Leben ist schön" ist eine gelungene Gratwanderung zwischen Humor und Tragik. Die Rechnung des provozierenden Einsatzes von Komik und Slapstick gegen das Grauen im Konzentrationslager geht auf: In diesem gefühlvollen, zutiefst humanen Werk bleibt dem Zuschauer das "befreiende" Lachen zwar immer wieder im Halse stecken. Das Andenken an die Opfer des Holocaust wird jedoch in keinem Augenblick instrumentalisiert. Bei aller Überzeichnung und sarkastischer Zuspitzung gibt der Regisseur nie vor, das Unfassbare des Holocaust umfassend darstellen zu wollen. Neben Roberto Benignis melancholischer Clownerie überzeugt der 2003 verstorbene Horst Buchholz ("Eins, zwei, drei" 1961, "In weiter Ferne, so nah!" 1993) in der Rolle des rätselsüchtigen KZ-Arztes. Mit insgesamt drei Oscars wurde Benignis Meisterwerk 1999 ausgezeichnet: "Das Leben ist schön" wurde als bester ausländischer Film prämiert; Roberto Benigni bekam den Oscar als bester Hauptdarsteller und Nicola Piovani für seine bewegende Musik. In seiner Euphorie stieg Roberto Benigni während der Verleihung über die Stuhlreihen, überschüttete das Publikum mit einem begeisterten Redeschwall und bot an, seinen Oscar gegen Sophia Loren einzutauschen. Auch in Europa feierte "Das Leben ist schön" überwältigende Erfolge: So gewann Roberto Benigni 1998 in Cannes den Großen Preis der Jury sowie den Europäischen Filmpreis - sowohl als bester Hauptdarsteller als auch für den besten Film. 1999 kamen unter anderem ein Deutscher Filmpreis für den besten ausländischen Film und 2000 der spanische Goya für den besten europäischen Film hinzu. Der Italiener Roberto Benigni, der als Schauspieler unter anderem für Jim Jarmusch vor der Kamera stand ("Down by Law" 1986, "Night on Earth" 1991, "Coffee and Cigarettes" 2003) hat neben "Das Leben ist schön" noch in sieben weiteren Filmen Regie geführt. Mit der Schauspielerin Nicoletta Braschi, die in "Das Leben ist schön" seine Frau Dora spielt, ist er auch im wirklichen Leben verheiratet.
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