Der legendäre Klassiker von 1931
M - Eine Stadt sucht einen Mörder
Thriller
Hans Beckert (Peter Lorre), ein Lustmörder, der bereits acht Kinder auf dem Gewissen hat, führt rein äußerlich das unauffällige Leben eines unbescholtenen Bürgers im Berlin der 1930er. Als Beckert erneut zuschlägt und sich in einem anonymen Bekennerbrief sogar an die Zeitungen wendet, bricht eine Massenhysterie aus, jeder verdächtigt jeden. Kommissar Karl Lohmann (Otto Wernicke) von der Mordkommission setzt Himmel und Hölle in Bewegung, um den Täter zu fassen. Seine permanenten Razzien in einschlägigen Etablissements führen jedoch nicht zum Erfolg, schrecken aber die Berufsverbrecher auf, die ihre Gaunereien, Einbrüche und Diebstähle unter dem großen Polizeiaufgebot nicht mehr ungestört durchführen können. Der "Schränker" (Gustaf Gründgens), ein respektabler, wegen mehrfachen Totschlags gesuchter Ganove, setzt sich mit den führenden Köpfen verschiedener Verbrecherorganisationen zusammen und schlägt vor, dass die Unterwelt die Angelegenheit selbst in die Hand nimmt. Die Organisation der Bettler überzieht die Stadt daraufhin mit einem lückenlosen Spitzelnetz, in dem Beckert sich verfängt, nachdem ein blinder Straßenhändler (Georg John) ihn am Pfeifen einer Melodie wiedererkannt hat. In einem improvisierten Gerichtsverfahren tritt der Kindermörder vor das Tribunal der Unterwelt und versucht verzweifelt zu erklären, er sei ein Getriebener, der hilflos einem Mordimpuls folge. Als die aufgebrachten Ganoven den Psychopathen lynchen wollen, erscheint die Polizei. Fritz Langs erster Tonfilm "M - Eine Stadt sucht einen Mörder" zählt zu den Meisterwerken des deutschen Vorkriegskinos, nach einer Umfrage der Stiftung Deutsche Kinemathek 1994 unter Experten gilt er als der wichtigste Film der deutschen Filmgeschichte überhaupt. Das Drehbuch zu seinem ersten Tonfilm schrieb Fritz Lang mit seiner Ehefrau Thea von Harbou, aufgrund seines dramaturgischen Aufbaus, der hervorragenden Dialoge und der Detailgenauigkeit feierten es Rezensenten als "Wunderwerk eines Drehbuchs". Der Film entstand 1931 in der Zeit des aufkommenden Faschismus nach einem authentischen Mordfall. "Verweise auf das gesellschaftliche Klima … sind augenfällig: Obrigkeit und Unterwelt erscheinen als gleichartige Organisationen die den 'Abartigen' im Namen des 'gesunden Volksempfindens' zur Strecke bringen. Langs sarkastische Schilderungen von Menschenjagd und Massenhysterie sowie Peter Lorres geniale Interpretation des Mörders als Täter und Opfer zugleich wurden von den Nationalsozialisten später nicht ohne Grund als subversiv empfunden." (Lexikon des Internationalen Films).
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