Alternder Meisterdetektiv will es noch mal wissen
Mr. Holmes
Drama
Ende der 1940er Jahre hat sich der Meisterdetektiv Sherlock Holmes vom Trubel der Großstadt London zurückgezogen, aufs Altenteil in die südenglische Grafschaft Sussex. In einem kleinen Häuschen auf dem Land geht er seinem Ruhestandshobby nach, der Bienenzucht. An seiner Seite ist die früh verwitwete Haushälterin Munro mit ihrem Sohn Roger, einem Jungen mit Ambitionen zum Nachwuchsdetektiv, der dem mürrischen Alten nur zu gern aushilft. Von fortschreitender Senilität geplagt, kommt Holmes wegen eines besonderen Falls in seinem Ruhestand einfach nicht zur Ruhe. Wie war das doch gleich mit dieser Ann Kelmot, die Holmes einst im Auftrag ihres Gatten überwachen sollte? Und in welchem Zusammenhang steht er selbst noch einmal mit der japanischen Familie Umezaki, die ihn zu einem Besuch in Asien drängt? Nur eine letzte große Reise, körperlich und geistig, kann Antworten liefern. „Mr. Holmes“ ist nach „Gods and Monsters“ aus dem Jahr 1998 die zweite Zusammenarbeit zwischen Regisseur Bill Condon und Schauspieler Ian McKellen. In der Titelrolle als alternder Mann in seinen letzten Gefechten stellt Ian McKellen sein ganzes Können unter Beweis. Und auch die anderen Schauspieler in diesem geistreichen Film nach dem Roman von Mitch Cullin, der ebenso die Vorlage zu Terry Gilliams poetischem Fantasyfilm „Tideland“ (2005) lieferte, überzeugen mit Glanzleistungen, allen voran Milo Parker als Roger Munro und Laura Linney als Haushälterin und Mutter. „Mr. Holmes“ zeigt einen anderen Sherlock Holmes als den, den wir aus Sir Arthur Conan Doyles Kriminalromanen kennen. Bill Condons Film bricht genauso konsequent mit bekannten Stereotypen wie mit Mitch Cullins Roman „A Slight Trick of the Mind", auf dem er basiert. Herausgekommen ist ein ganz wundervoll berührender, handwerklich erstklassig gefertigter Film über das Spannungsverhältnis zwischen Wahrheit und Legende, über Schuld und Sühne, Chancen und Verluste, über das Altern und den Wert von Freunden und Vertrauten.
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