Wild Things
Thriller
Es ist das Paradies auf Erden: Blue Bay in Florida, wo die Reichen und Schönen in Traumvillen wohnen, wo man Limousinen fährt und Mitglied im Jachtklub ist. Dort hat es Sam Lombardo geschafft, sich zum allseits beliebten Highschool-Lehrer hochzuarbeiten. Und das will er sich von der verwöhnten Studentin Kelly, die ihm eindeutige Avancen macht, keinesfalls zerstören lassen. Doch Kelly ist nicht nur reich und attraktiv, sondern sie ist es auch gewohnt, das zu bekommen, was sie will. Erbost über Sams Abweisung, erklärt sie wenig später, sie sei von dem gut aussehenden Sportlehrer vergewaltigt worden. Eine böse Überraschung für den sozialen Aufsteiger, zumal sich kurz darauf eine weitere Studentin mit einer derartigen Anklage bei der Polizei meldet. Dabei hatte sich Sam um die störrische Einzelgängerin Suzie immer besonders gekümmert. Auch Police Detective Duquette weiß nicht so recht, ob er den beiden so unterschiedlichen Mädchen Glauben schenken soll, aber alles spricht gegen Sam. Als es dann zum Prozess kommt, scheint sich jedoch das Blatt für den Angeklagten auf magische Weise zu wenden: Die Klägerinnen verwickeln sich in Widersprüche, bis Suzie schließlich zugibt, dass die Vorwürfe gegen Sam erfunden und erlogen waren. Doch was zunächst wie ein intrigantes Spiel zweier skrupelloser Biester aussieht, entpuppt sich bald als ein mörderischer Plan voller Gier, Neid und Lügen. Als man John McNaughton Anfang 1996 die Idee zu "Wild Things" präsentierte und ihm gleichzeitig die Regie angeboten wurde, freute er sich zwar über die Möglichkeit, "eine klassische Geschichte von Rache und Leidenschaft" auf die Leinwand zu bringen, war sich aber zunächst nicht ganz sicher, ob er einen normalen Thriller überhaupt machen wollte. Immerhin war er zuvor mit Filmen wie dem düsteren Krimi "Henry: Portrait of a Serial Killer" (1986) und der Komödie "Sein Name ist Mad Dog" (1993) bekannt geworden, die sich durch einen dokumentarisch-realistischen Erzählstil auszeichneten. Nachdem sich McNaughton jedoch für den wendungsreichen, immer wieder überraschenden Krimiplot von "Wild Things" richtig begeistern konnte, war ihm auch schnell klar, dass diese Produktion ganz anders aussehen musste als seine bisherigen Regie-Arbeiten. Der Film sollte groß und glamourös wirken. "Die Hauptfiguren sollen alle unglaublich attraktiv und schön sein, also das genaue Gegenteil von dem, was sie im Inneren wirklich sind", sagt McNaughton. Für diesen edlen Look verpflichtete er den Kameramann von Tony Scott, Jeffrey L. Kimball, der unter anderem für "Top Gun" und "True Romance" verantwortlich war und später für Actionspezialist John Woo "Windtalkers" und "M:I-2" fotografierte. In leuchtenden Farben beschreiben Kameramann und Regisseur hier nun eine Welt der Reichen und Schönen, unter deren Oberfläche es allerdings umso dunkler aussieht, wenn der Hochglanzlack zu bröseln beginnt.
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