Horror-Trip ohne Camara-Stabilizer

Mo, 02.09. 23:35 Mitteldeutscher Rundfunk

Cloverfield

Actionthriller

Rob aus New York tritt bald einen neuen Job in Japan an. Deshalb organisieren seine Freunde eine Abschiedsparty. Doch die Fete findet ein abruptes Ende, als ein vermeintliches Erdbeben das Gebäude erschüttert. Im nächsten Moment findet sich die junge Clique im Ausnahmezustand wieder, denn etwas Furchtbares und Großes greift die Stadt an. In New York organisiert Lily (Jessica Lucas) eine Party. Ihr Freund Jason (Mike Vogel) filmt bei den Vorbereitungen mit einer Videokamera. Sie bittet ihn, später von jedem Gast ein Statement für seinen Bruder Rob aufzunehmen. Der wird demnächst einen Job in Japan antreten. Zu seinem Abschied soll deshalb die Überraschungsparty steigen. Jason hat allerdings keine Lust, Grüße und gute Wünsche zu sammeln und übergibt die Kamera kurzer Hand an seinen Kumpel Hud (T. J. Miller). Als Rob (Michael Stahl-David) nach Hause kommt, freut er sich sehr über die Party, vermisst aber eine gute Freundin. Nachdem Beth (Odette Yustman) später doch noch auftaucht, kommt es zu einem heftigen Streit zwischen ihnen, weil sie sich über ihr Verhältnis nicht im Klaren sind. Hud dokumentiert das auch noch ungefragt mit der Kamera und die verärgerte Beth verlässt die Party vorzeitig. Noch während die Gerüchte um den Vorfall die Runde machen, wird die Feiergemeinschaft von einem heftigen Rumpeln und einem kurzen Stromausfall erschreckt. Im Fernsehen wird von einem Erdbeben in Manhattan berichtet und dass ein Öltanker im Hafen gekentert sein soll. Jason hat die Idee, aufs Hausdach zu gehen. Oben werden sie Zeuge einer gewaltigen Explosion im Hafengebiet. In den Nachbargebäuden schlagen Trümmer ein. In Panik fliehen die Besucher nach unten. Lily, Rob, Jason und Hud mit der Videokamera finden sich mit einigen weiteren Partygästen in dichtem Gedränge auf der Straße wieder, darunter Marlena (Lizzy Caplan), die etwas Furchtbares gesehen haben will und fortan bei der kleinen Gruppe bleibt. Hud bekommt eine riesige Rauchwolke und ein fliegendes Trümmerteil ins Bild, welches zunächst in ein Gebäude kracht und dann dicht neben ihnen einschlägt: Es ist der Kopf der Freiheitsstatue. Kurz darauf bringt eine schemenhafte riesige Gestalt einen Wolkenkratzer zum Einsturz und den Freunden wird klar, dass hier kein Erdbeben, sondern etwas ganz Anderes wütet. Als auf der Flucht Richtung Brooklyn die Brücke zerstört wird, verlieren sie Jason und Rob bekommt einen Anruf von Beth, die verletzt in ihrem zerstörten Apartment eingeschlossen ist. Obwohl das Militär eingreift und der ganze Stadtteil evakuiert werden soll, ist er fest entschlossen umzukehren und sie aus ihrer Wohnung zu befreien. Der von J.J. Abrams produzierte Horrorfilm wurde vor seiner Veröffentlichung mit einer viralen Kampagne beworben zu der einerseits die strickte Geheimhaltung der Story, andererseits aber das geschickte Verteilen spärlicher Informationen gehörten - etwa über fiktive Internetprofile der Protagonisten oder durch einen kryptischen Teaser ohne Titel und Veröffentlichungsdatum. Bis zum Kinostart im Januar 2008 entwickelte sich ein riesiger Internet-Hype, der zum Erfolg des vergleichsweise mit geringem Budget produzierten Monster-Films wesentlich beigetragen haben dürfte. Außerdem setzten die Macher komplett auf die subjektive Sicht der Protagonisten im Found-Footage-Stil, was bedeutet, dass hier angeblich authentisches Filmmaterial von direkt am Geschehen beteiligten Personen gefunden und im Nachhinein ausgewertet wurde. Die wackeligen Handkamerabilder erzeugen eine klaustrophobische und beklemmende Atmosphäre und verleihen dem innovativen Genrefilm einen ganz eigenen Schauwert.