Paradebeispiel für filmische Charakterentwicklung

Fr, 30.08. 22:50 Bayerischer Rundfunk

Léon - Der Profi

Actionfilm

Meisterhafter Kultthriller von Luc Besson aus dem Jahr 1993 - mit Jean Reno als skrupellosem Auftragskiller und Natalie Portmann, als Waise, die sich am Mörder ihrer Familie rächen will und dafür die Hilfe von Profikiller Léon benötigt! Léon ist ein Profi-Killer, der für die Mafia arbeitet und ein Eigenbrötler ist. Doch sein Leben wird auf den Kopf gestellt, als die zwölfjährige Mathilda in sein Leben tritt. Nachdem ihre Familie von dem korrupten Polizisten Stansfield ermordet wurde, sucht sie Schutz bei Léon. Zwischen dem Killer und dem Mädchen entsteht eine ungewöhnliche Allianz: Mathilda bringt Léon das Lesen und Schreiben bei - und er zeigt ihr, wie man tötet. Im Director's Cut werden die beiden Hauptfiguren und ihre Beziehung zueinander deutlich intensiver beschrieben. Zudem gibt es mehr Szenen mit unterschwelligem sexuellem Gehalt. Viele dieser Szenen wurden in der Kinofassung weggelassen, da erste Vorführungen gezeigt hatten, dass sie zu Irritationen führten. So fehlt in der Kinoversion zum Beispiel eine Szene, in der die zwölfjährige Mathilda eine Scheinhinrichtung zu Ausbildungszwecken durchführt. Selbst der Director's Cut enthält nicht alle ursprünglich geplanten Szenen, da der Film ursprünglich rund 150 Minuten lang war. Besson selbst zieht nach eigener Aussage jedoch keine der beiden Versionen vor. "Ein furios geschnittener und stimmungsvoll fotografierter Gangsterfilm, dessen atemberaubender Inszenierungsstil eine geradezu soghafte Spannung erzeugt. Leider halten Charakterzeichnung und Wahrscheinlichkeitsgehalt nicht mit der technischen Aufbereitung Schritt, sodass die Geschichte am Ende allzu selbstverliebt in ein zwiespältiges, martialisches Showdown mündet." (Lexikon des internationalen Films)