Gefühlswelten
Staffel 1, Folge 10 von 11 | Wissen
Wenn wir uns schämen, erröten wir oder werden leichenblass. Dann wollen wir am liebsten im Boden versinken und für einen Moment unsichtbar sein. Was geschieht in uns, wenn wir uns schämen? Welche Rolle spielen die anderen, deren Blicken wir uns zu entziehen versuchen? Sind wir schamlos, wenn wir uns für etwas nicht schämen? Was unterscheidet Schamlosigkeit von der Unverschämtheit? Diese und noch mehr Fragen werden in der Sendung geklärt. Die Historikerin Ute Frevert vom Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin erzählt vom 19. Jahrhundert, als die Scham für ein moralisches Gefühl stand und Schamhaftigkeit eine weibliche Tugend war. Der Psychiater und Nervenarzt Günter H. Seidler von der Universität Heidelberg führt uns die unterschiedlichen Formen der Scham vor Augen. Die Scham ist für ihn ein feines und komplexes Gefühl, das uns "im Alltag auch hilft, Beziehungen zu regulieren und als Taktgefühl unseren Bereich und den Bereich unseres Gegenübers zu schützen". Eine Welt ohne Gefühle ist ohne Bedeutung und ohne Perspektive. Die Doku-Reihe GEFÜHLSWELTEN nimmt uns mit auf eine Entdeckungsreise in eine faszinierende Welt - mit viel Gefühl und doch professionell distanziert: Wie nehmen wir Gefühle wahr? Welche Rolle spielen Gefühle? Wie erforscht man Gefühle? Die 11 Folgen à 15 Minuten nehmen Bezug auf die Basisgefühle des Menschen und werden durch Experteninterviews und Live Sketchings verständlich erklärt. Jeder einzelne Film verknüpft gelebten Alltag, aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse aus den unterschiedlichsten Disziplinen und religiöse, philosophische und spirituelle Sichtweisen und schafft so einen ganzheitlichen Blick auf unsere Gefühle. Es ist eine Expedition ohne genaues Ziel. Am Ende aber haben wir trotzdem ein gutes Gefühl - und weniger Berührungsängste vor unseren eigenen und fremden Gefühlen. Gefühle beeinflussen unsere Gesundheit, spornen Athleten zu außergewöhnlichen Leistungen an, führen in der Schule zu Streit zwischen Lehrern und Schülern, sie mobilisieren Menschenmassen, entscheiden Wahlkämpfe und bringen Konsumenten dazu, die "richtige" Marke zu kaufen. Gefühle formen unseren Charakter, sie sind der Lotse, der uns hilft, durch unbekanntes Terrain zu navigieren und sie sind das Zünglein an der Waage, wenn wir eine Entscheidung treffen. Sie erlauben uns, blitzschnell zu reagieren, sie bilden den "Klebstoff" unserer sozialen Beziehungen, sie sind die Triebfedern des Lebens.
Diese und 50.000 weitere Sendungen in
Link auf diese Seite