Hartes aber hervorragendes Kriegsdrama
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Rom, offene Stadt (ARTE)
Kriegsdrama
Roberto Rossellini hatte das Drehbuch noch während der deutschen Besatzung geschrieben. Unmittelbar nach der Befreiung auf den Straßen Roms gedreht, atmet der dokumentarisch wirkende Film Authentizität und weist somit jene Nähe zur sozialen und historischen Wirklichkeit auf, die zum Merkmal des Neorealismo wurde. Rossellini verstand es darüber hinaus geschickt, das Schicksal seiner Figuren zum Spiegelbild kollektiver Erlebnisse zu machen. Die tragischen Vorfälle wie Folter und Tod stehen dabei gar nicht so sehr im Mittelpunkt, werden vielmehr konterkariert mit komischen und grotesken Szenen. Rossellini schuf einen Film des Widerstands, der durch sein Ensemble verschiedener Figuren und ihrer Geschichte die verschiedenen Lager aufeinanderprallen ließ. „Rom, offene Stadt“ fand seinen Weg in die Filmgeschichte als reinster Ausdruck des Neorealismo, jener filmischen Strömung unmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkriegs, bei der die Wirklichkeit sich selbst zu inszenieren schien. Roberto Rossellini zählte zu den prägenden Figuren jener Zeit; darüber hinaus auch mit seinen Filmen mit Ingrid Bergman wie „Stromboli“ oder „Europa 51“. Am 4. Juni 2024 jährte sich zum 80. Mal die Befreiung Roms nach der mehr als achtmonatigen, blutigen Okkupation durch die Wehrmacht. In „Rom, offene Stadt“ widmet sich Roberto Rossellini in eindringlichen, emotionalen Bildern und gestützt auf ein Ensemble, das Weltruhm erlangen sollte (allen voran Anna Magnani als Pina), der Rolle Roms im italienischen Widerstand. „Rom, offene Stadt“ gewann 1946 in Cannes den Grand Prix für den besten Film, war 1947 für den Drehbuch-Oscar nominiert (Sergio Amidei und Federico Fellini) und ging als Keimzelle des italienischen Neorealismo in die Filmgeschichte ein. Sendung vom 17.06.2024 (ARTE)
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