
Heimat: Eine deutsche Chronik
Staffel 1, Folge 4 von 11 | Familiensaga
Im Herbst 1938 ist der Bau der Reichshöhenstraße beendet. Diese führt nicht wie üblich von Dorf zu Dorf, sondern von Bunker zu Bunker. Otto und Maria verbringen eine glückliche Zeit miteinander, bis ein Brief von Paul aus Amerika die Idylle zerstört. Die Familie Simon bereitet sich auf die Wiederkehr von Paul vor, der in Detroit eine eigene Elektronik-Firma aufgebaut hat. Maria, völlig verwirrt, beschließt, dass Otto die Familie verlassen muss. Ein dreiviertel Jahr später fahren Maria und ihr Sohn Anton nach Hamburg, um Paul abzuholen, doch bekommen sie von der Kaimauer aus nur einen Mann mit Hut zu sehen. Paul hat keinen Arier-Nachweis und darf deshalb nicht das Schiff verlassen. Als Deutschland am nächsten Tag Polen den Krieg erklärt, verlässt das Schiff mit Paul an Bord den Hamburger Hafen; Maria bleibt mit ihrem Anton zurück, sie hat das Gefühl, alles falsch gemacht zu haben. Der Krieg wird immer weiter ausgedehnt und alle Männer müssen an die Front, außer den Alten und den Parteifunktionären. Wilfried hat als Ortsgruppenführer die Aufsicht über französische Kriegsgefangene. Als ein britischer Bomber im Wald nahe Schabbach abstürzt, erschießt Wilfried ihn kaltblütig. Anton ist in Russland und wird per Ferntrauung mit der hochschwangeren Hamburgerin Martha vermählt. Umringt von Familie, Kameraden und einem Team der Wochenschau darf das Ehepaar ein kurzes Telefonat führen. Otto, als Sprengmeister an der Front in der Eifel, erfährt von Ernst Simon, dass er einen schon vierjährigen Sohn namens Hermann mit Maria hat. "Heimat : Eine deutsche Chronik" beruht zu einem gewissen Teil auf tatsächlichen Ereignissen. Edgar Reitz, der selbst aus dem Hunsrück stammt, und sein Co-Autor Peter Steinbach verwoben vieles aus alten Tageszeitungen, eigenen Lebenserinnerungen und Erzählungen der Hunsrücker Dorfbewohner zu einem fiktionalen Gesamtwerk, das so auch dokumentarische Züge aufweist. "Heimat : Eine deutsche Chronik" wurde 1984 bei den Filmfestspielen von Venedig mit dem FIPRESCI-Preis prämiert, erhielt 1985 den Adolf-Grimme-Preis und in London den Kritikerpreis ALFS Award als bester ausländischer Film. Marita Breuer wurde beim Bayerischen Filmpreis 1985 als beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet.
Diese und 50.000 weitere Sendungen in
