Gibt es zu viel Leidenschaft in der Popkultur?
Pussy, Pleasure, Power!
Gesellschaft + Soziales
Weibliche Lust und Sexualität - sie werden derzeit gefeiert wie nie zuvor in der Popkultur. Während Künstlerinnen früher vor allem von Männern als sexy Lustobjekte vermarktet wurden, leben sie heute die Inszenierung ihrer Körper und Sexualität explizit und lustvoll in Eigenregie aus. Popstars wie Rihanna singen mehr von Sex als von Liebe und versehen ihre Songs mit der feministischen Botschaft absoluter Selbstermächtigung. Musikerinnen wie Cardi B, Liza Monet und Megan Thee Stallion tanzen, rappen und singen gegen den gesellschaftlichen Keuschheitsgürtel an. Das weibliche Begehren hat einen langen Weg durch die Popgeschichte zurückgelegt. Die ersten provokanten Stöhngeräusche einer Jane Birkin, Madonnas skandalumwobene Masturbationsdarbietungen oder Donna Summers ekstatisches „Love to Love You Baby“ brachten damals noch die Feuilletons in Wallung. Inzwischen stellen sich andere Fragen: Ist diese selbstbestimmte Darstellung der körperlichen Leidenschaft wirklich ein Fortschritt, ein Ausdruck von Macht, Kontrolle und Selbstermächtigung? Oder nur eine lauwarme Neuinterpretation alter Sexismen mit pseudofeministischem Anstrich? Und was macht die „Sexpositivität“ der Popwelt mit den jungen Fans? Befreit das Bild der lustbejahenden Frau oder führt es zu neuen Zwängen? Gemeinsam mit Künstlerinnen, Vorkämpferinnen und Vorbildern wie den Autorinnen Leïla Slimani und Mithu Sanyal, der Feministin Laurie Penny und vielen anderen spürt die Dokumentation diesen Fragen nach und widmet sich den Manifestationen von weiblicher Lust und körperlicher Leidenschaft in der Popkultur.
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