

Der "Freie Chor" von Minsk – Singen gegen die Belarus-Diktatur
Menschen
Sie kannten sich nicht persönlich, organisierten sich über die sozialen Netzwerke, probten im Untergrund, zeichneten ihre Konzerte und Musikvideos an geheimen Orten auf. Nach jedem Auftritt dieses Protestchors in Minsk folgten Festnahmen und Hausdurchsuchungen. Die Belarussische Polizei machte täglich Jagd auf den Chor und zwang die MusikerInnen zur Flucht aus eigenem Land - wie viele weitere Belarussinnen und Belarussen. Nun singt der Chor aus dem polnischen Exil - für Freiheit und Demokratie in Belarus - und hofft weiterhin auf einen Machtwechsel in Minsk. Von Polen aus erhebt der Chor weiterhin seine Stimme gegen das Regime von Alexander Lukaschenko - trotz einer beispiellosen Repressionswelle gegen die Andersdenkenden. Vielen KünstlerInnen des Chors drohen in Belarus langjährige Haftstrafen wegen ihren Freiheitsliedern. Ihre Konzerte im Ausland geben sie nach wie vor mit Masken, um anonym zu bleiben und sich sowie ihre Familien vor Verfolgung zu schützen. Immer wieder startet Russland seine Raketen- und Drohnenangriffe auf die Ukraine vom belarussischen Staatsgebiet aus. Ohne tatkräftige Unterstützung des belarussischen Diktators Lukaschenko wäre der massive Angriff Putins auf die Ukraine nicht möglich gewesen. Von Belarus aus haben die Russen im Februar ihren Vorstoß Richtung Kiew begonnen. Seit Oktober lässt Lukaschenko wieder Tausende russische Militärs ins Land. Seit dem russischen Überfall auf die Ukraine singt der Chor gegen den Krieg und gegen den Diktator Lukaschenko. Daraufhin wurde der Freie Chor in Belarus zur "extremistischen Organisation" erklärt. Sogar die YouTube-Seite des Chors gilt in Belarus als "extremistisch". Um jegliche Proteste gegen den Krieg im Inland zu verhindern, hat der Diktator Lukaschenko dieses Jahr eine neue Repressionswelle gegen die RegimekritikerInnen gestartet. Hausdurchsuchungen, Arreste, Geld- und Haftstrafen - das ist seit wenigen Monaten erneut Alltag in ganz Belarus. Der Autor Roman Schell begleitet den Chor seit seiner Entstehung auf den Straßen von Minsk seit August 2020.
Diese und 50.000 weitere Sendungen in
