Mafia-ähnliche Zustände in der Milchgenossenschaft
Milchkrieg in Dalsmynni
Komödie
Inga (Arndís Hrönn Egilsdóttir) und ihr Mann Reynir (Hinrik Ólafsson) betreiben in der kargen isländischen Weite einen Milchbetrieb. Stoisch und wortkarg arbeiten sie rund um die Uhr. Es bleibt ihnen nichts anderes übrig, denn sie sind hoch verschuldet bei der Kooperative, der sie angehören. Als Reynir mit seinem LKW verunglückt und stirbt, wird Inga erst einmal der Boden vollständig unter den Füssen weggezogen. Doch dann rappelt sie sich auf und beschliesst, mit allen Mitteln die mafiösen Praktiken der Kooperative zu bekämpfen. Ihr Mann hatte gegen seinen Willen als Spitzel für deren Chef, Eyjólfur (Sigurður Sigurjónsson), gearbeitet und Inga weiss nicht, ob Reynir das letztendlich zum Verhängnis wurde. Jeder Betrieb, der es wagt, ausserhalb des völlig überteuerten Supermarkts der Kooperative einzukaufen, wird auf eine schwarze Liste gesetzt. Eyjólfur gibt sich gerne jovial und kumpelhaft, doch wenn es ums Geschäft geht, ist er knallhart und setzt alle unter Druck. Als Frau, die sich allein gegen die rein männliche Provinzmafia stellt, wird Inga zur "Revoluzzerin" abgestempelt und immer wieder drangsaliert und trifft auch bei wohl gesinnten Bauern anfangs auf Widerstand. Doch sie gibt ihren unerschrockenen Kampf nicht auf, ihre Waffen sind die sozialen Medien und stinkende Jauche. Ihr Ziel ist es, eine gerechte Genossenschaft zu gründen. Regisseur Grímur Hákonarson ("Rams") schildert in "Milchkrieg in Dalsmynni" ein hartes Leben in den beeindruckenden grünen und steinigen Weiten Islands, das sich ganz um Hof und Vieh dreht. Gradlinig und mit trockenem Humor erzählt er von der nordländischen Kultur, von Sturheit und Wortkargheit, aber auch von Bauernschläue und Gemeinschaftssinn. Die Hauptfigur der bärbeissigen Inga, die sich in Arbeitsoverall und Gummistiefeln nichts bieten lässt, wird von Arndís Hrönn Egilsdóttir gespielt, die man aus der Netflix-Serie "The Valhalla Murders" oder dem Arthouse-Drama "Sparrows" - das ebenfalls auf "Delikatessen" gezeigt wurde - kennt. Ihre streitbare Inga hat als Figur durchaus Kultpotenzial.
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