
Der Mann, der seine Haut verkaufte
Drama
Der Syrer Sam Ali entflieht den schwierigen Umständen in seiner Heimat und versucht nach Europa zu gelangen, zur Liebe seines Lebens. Als er einen der provokantesten zeitgenössischen Künstler seine Haut tätowieren lässt, merkt er, dass Kunstwerke in einer Welt der Flüchtlingsströme einfacher reisen als Menschen. Sam lässt seinen eigenen Körper in ein prestigeträchtiges Kunstwerk verwandeln. Dabei erkennt er jedoch bald, dass seine Entscheidung alles andere als Freiheit mit sich bringt. Der stilistisch und dramaturgisch raffiniert gestaltete Film ist von wahren Begebenheiten inspiriert, von konkreten Absurditäten des internationalen Kunstbetriebs und den Auswirkungen der Weltpolitik auf das Leben des Einzelnen. Sam Ali reflektiert den Schweizer Tim Steiner, der 2012 im Pariser Louvre - wie auch in weiteren Ausstellungen andernorts - auf einem Stuhl saß und seinen von Künstler Wim Delvoye tätowierten Rücken als Kunstwerk "Tim" (2006-2008) präsentierte. Ein Kunstobjekt, das Schlagzeilen machte, ebenso wie die ähnlich extravaganten tätowierten Schweinehäute vom selben Künstler. Sowohl Wim Delvoye selbst wie auch die echten, von ihm tätowierten Schweine tauchen im Film auf. Sam Ali wird verkörpert von Yahya Mahayni. An seiner Seite spielt ein glanzvolles internationales Ensemble mit Monica Bellucci, Koen De Bouw und Dea Liane. Der Film hat seit seiner preisgekrönten Weltpremiere beim Filmfestival von Venedig 2020 zahlreiche Preise gewonnen und wurde als tunesische Einreichung in die offizielle Shortlist der Kategorie Bester internationaler Film zur Oscarverleihung 2021 gewählt. Kaouther Ben Hania, geboren im tunesischen Sidi Bouzid, ist Filmregisseurin und Drehbuchautorin. Nach ihrem Studium an der Ecole des Arts et du Cinéma (EDAC) in Tunis studierte sie Drehbuch an der La Fémis in Paris. Sie hat einen Master in Filmwissenschaft und audiovisuellen Studien von der Sorbonne Nouvelle - Paris 3. Ihre Filme wurden auf einer Vielzahl internationaler Festivals aufgeführt, gewannen zahlreiche Preise und wurden weltweit in die Kinos gebracht.
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