Raus in ein neues Leben mit neuen Konsequenzen
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Stroszek
Milieustudie
Der Berliner Straßenmusiker Bruno Stroszek hat nie wirklich schwere Straftaten begangen, trotzdem ist er im Gefängnis ein häufiger Gast, weil er im Suff, im Zorn und in der Depression immer wieder mit dem Gesetz in Konflikt gerät. Die Prostituierte Eva soll von ihrem Zuhälter an einen anderen „verkauft“ werden. Bruno hat Mitleid und bietet der jungen Frau Unterschlupf in seiner Wohnung, die sein Freund Scheitz, ein über 70 Jahre alter Sonderling, während seines Gefängnisaufenthalts für ihn gehalten hat. Eva möchte ebenso wie Bruno ein neues Leben beginnen, und so kommen sie auf die Idee, nach Amerika auszuwandern. Mit Hilfe von Scheitz, der Verwandte im Mittleren Westen hat, setzen sie ihre Idee in die Tat um. Sie haben einen guten Start. Eva arbeitet als Kellnerin in einer Trucker-Kneipe, Bruno hilft in einer Autowerkstatt aus und der alte Scheitz hängt seinen eigentümlichen Theorien über Gott und die Welt nach. Doch die Idylle währt nicht lange. Eines Tages verlässt Eva Bruno und macht sich mit einem Trucker auf und davon. Allein ist Bruno nicht lebenstüchtig genug, er verliert seinen Wohnwagen und die auf Raten gekaufte Einrichtung. Mit Scheitz will er sich auf den Weg zurück nach Berlin machen, wo die Menschen wenigstens seine Lieder verstehen. Da beide kein Geld mehr haben, verüben sie einen dilettantischen Überfall, um mit den erbeuteten 22 Dollar im Supermarkt gleich gegenüber einkaufen zu gehen. Scheitz wird von der Polizei sofort gefasst, Bruno kann zunächst entkommen ... Es finden sich in „Stroszek“ Anklänge an das wahre Leben von Bruno S., dessen Szenen im Berliner Milieu von eindringlicher Authentizität sind und den Anspruch gesellschaftlicher Außenseiter auf eine menschenwürdige Existenz nachhaltig unterstreichen. „Stroszek“ ist der „New York Press“ zufolge „zweifelsohne einer der besten je gedrehten Filme“ und zudem einer der herausragenden Spielfilme Werner Herzogs, der sich hier einmal mehr als der große Grenzgänger des deutschen Nachkriegsfilms erweist.
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