

Kästner-Kult: Blacky Fuchsberger als cooler Pauker
Das fliegende Klassenzimmer
Jugendfilm
Johnny, Sebastian, Matz und Uli gehen in dieselbe Klasse einer Internatsschule. Johnny will Schriftsteller werden und arbeitet an einem Schultheaterstück namens "Das fliegende Klassenzimmer", Max will Boxer werden und trainiert eifrig – jeder der Jungs lebt auf seine Weise schon jetzt seinen Traum. Nur Uli, der kleiner und ängstlicher ist als die anderen, fühlt sich abgehängt. Gut, dass es das offene Ohr des Internatslehrers Dr. Johannes Bökh gibt, den die Teenager liebevoll "Justus" nennen, zu Deutsch: "Der Gerechte". Rat und Beistand gibt es außerdem bei einem Aussteiger, der in der Nähe der Schule in einem abgehängten Eisenbahnwaggon lebt, und den alle, des Schildes am Waggon wegen, "Nichtraucher" nennen. Und Verständnis und Rat haben die Jungs bald nötig. Denn Musterknaben sind sie nicht: Als Gymnasiasten leben die Freunde in ständiger Fehde mit den Jungs der Realschule. Und als die einen Mitschüler gefangen nehmen, ziehen die Jungs in den Kleinkrieg. Und dann hat Uli da noch diese irrsinnige Idee, wie er den anderen beweisen will, dass er kein Feigling ist. In seinem legendären Roman "Das fliegende Klassenzimmer" aus dem Jahr 1933 träumt der pazifistische Schriftsteller Erich Kästner mitten in der Zeit des preußisch-autoritären Erziehungssystems den Traum einer liberalen, gerechten und menschlichen Pädagogik. Veröffentlicht wurde der Roman, der wie alle Werke Kästners von den Nazis verboten wurde, erst im Jahr 1954, fast zeitgleich mit seiner ersten Verfilmung durch den Komödienspezialisten Kurt Hoffmann. Die liebevoll in Bamberg inszenierte Neuverfilmung von Werner Jacobs entstand 1973 - und es ist vor allem Joachim Fuchsberger in einer Paraderolle als verständnisvollem Vertrauenslehrer zu verdanken, dass durch diesen, in der Zeit des gesellschaftlichen Wandels entstandenen Film, tatsächlich der liberale Geist weht, den Erich Kästner für den Schulalltag forderte und beispielhaft niederschrieb.
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