
Heimat: Eine deutsche Chronik
Staffel 1, Folge 9 von 11 | Familiensaga
Die neue Zeit verändert das Leben der Deutschen tiefgreifender, als der Krieg es vermocht hat - auch das Leben der Hunsrücker. Anton Simon ist Besitzer einer kleinen Firma. Ernst Simon hat aus der Schwarzmarktzeit seine Profite in die neue Zeit hinübergerettet, die Tochter eines reichen Holzhändlers geheiratet und fliegt mit einem Hubschrauber herum, den er aus amerikanischen Armeebeständen gekauft hat. Maria Simon nimmt am turbulenten Leben ihrer beiden erwachsenen Söhne kaum teil, umso mehr lebt sie für ihren Jüngsten, Hermann. Er soll studieren. Jeden Morgen steht er um Viertel nach fünf auf, um zum Gymnasium in die Kreisstadt Simmern zu fahren. Er spielt auf der Gitarre eigene Kompositionen, rezitiert selbst verfasste Gedichte und imponiert seinen Kameraden mit der Kenntnis moderner Philosophen. Lotti, die Verwandte aus dem Ruhrgebiet, und Klärchen, einstmals Freundin von Ernst, werden für Hermann im Sommer 1955 immer geheimnisvoller und anziehender. Schließlich wird Klärchen seine Geliebte. Der Dachboden, das Versteck Hermanns seit seiner Kindheit, wird beider heimlicher Treffpunkt, bis Klärchen eines Tages spürt, dass sie schwanger ist. "Heimat: Eine deutsche Chronik" beruht zu einem gewissen Teil auf tatsächlichen Ereignissen. Edgar Reitz, der selbst aus dem Hunsrück stammt, und sein Co-Autor Peter Steinbach verwoben vieles aus alten Tageszeitungen, eigenen Lebenserinnerungen und Erzählungen der Hunsrücker Dorfbewohner zu einem fiktionalen Gesamtwerk, das so auch dokumentarische Züge aufweist. "Heimat: Eine deutsche Chronik" wurde 1984 bei den Filmfestspielen von Venedig mit dem FIPRESCI-Preis prämiert, erhielt 1985 den Adolf-Grimme-Preis und in London den Kritikerpreis ALFS Award als bester ausländischer Film. Marita Breuer wurde beim Bayerischen Filmpreis 1985 als beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet.
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