
Jud Süß 2.0: Vom NS- zum Online-Antisemitismus
Gesellschaft + Soziales
Der Antisemitismus ist weltweit auf dem Vormarsch und alltäglicher Judenhass bleibt von erschreckender Aktualität. Als Begleiteffekt der globalen Corona-Pandemie beobachten internationale Recherche- und Monitoring-Stellen, wie (ur)alte antijüdische Feindbilder und Verschwörungsmythen im digitalen Raum recycelt werden. Millionenfach werden antisemitische Inhalte gepostet und auf Video-Plattformen und Social Media geteilt. Antisemitische Memes, mediale Codes und Bilderwelten erreichen völlig neue Zielgruppen und wirken tief in den Mainstream hinein. Messenger-Dienste werden zu Resonanzräumen für Hass und Hetze. Es mehren sich die Anzeichen, dass judenfeindliche Online-Radikalisierung zu physischer Gewalt wie zum Beispiel dem Anschlag auf die Synagoge von Halle 2019 führen kann. "Jud Süß 2.0" dokumentiert die visuellen Wurzeln dieses neuen Antisemitismus und wirft dabei den historischen Blick zurück auf die Bildpropaganda des Nationalsozialismus: Wirken Klischees, Stereotype und Narrative von NS-Filmen wie "Jud Süß", "Die Rothschilds" oder "Der ewige Jude" bis heute? Wo finden sich Kontinuitäten der Filmsprache dieser bis heute nicht freigegebenen NS-Propagandawerke zu Inhalten auf rechten Plattformen oder in Wahlkampagnen rechtsextremer Politiker? Extremismus-Forscherinnen, internationale Historiker und Online-Aktivistinnen decodieren alte und neue Stereotype, geben Einblicke in den geschichtlichen Kontext in Frankreich und Deutschland, und folgen den Spuren judenfeindlicher Verschwörungserzählungen, die direkt an alte Feindbilder aus Joseph Goebbels' Propagandaministerium anzuknüpfen scheinen.
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