
Der Engländer, der auf einen Hügel stieg und von einem Berg herunterkam
Liebeskomödie
Während in Europa der Erste Weltkrieg tobt, durchstreifen der englische Kartograph George Garrad und sein Assistent Reginald Anson das Königreich, um zwecks einer präzisen Landkartenerfassung Erhebungen ab 1000 Fuß als Berge zu kategorisieren. In dem walisischen Dorf Ffynnon Garw löst das Erscheinen der beiden zurückhaltenden Fremden einige Unruhe aus, denn die Bewohner dieses puristischen Fleckchens Erde mit seiner wunderschönen Natur fürchten zu Recht, dass ihr geliebter Berg, der dem Örtchen seinen Namen verleiht, nicht hoch genug sein könnte, um als das, was er für sie unbestritten ist, klassifiziert zu werden: als Berg, und nicht etwa bloß als Hügel. Als die erste Begehung des vermeintlichen Berges durch die Kartographen stattfindet, werden diese von den schrägen alten Zwillingen Thomas Twp und Thomas Twp Two beschattet, und die gesamte Dorfgemeinschaft lauert gespannt auf das Ergebnis, angeführt vom freigeistigen Pubbesitzer Morgan the Goat und Reverend Jones, dem örtlichen Pfarrer, die zwar im traditionellen Dauerzwist miteinander stehen, aber beide gleichermaßen um das gute Ansehen ihres Dorfes bemüht sind. Als die Vermessung durch die beiden Kartographen ergibt, dass dem verehrten Ffynnon Garw zum Berg-Status ganze 16 Fuß fehlen, steht die Welt in dem kleinen walisischen Dorf auf dem Kopf: Keinesfalls wollen die Bewohner sich durch schnöde Zahlen dazu abstempeln zu lassen, lediglich ein Dorf am Fuße eines Hügels zu sein. Und so macht sich die Dorfgemeinschaft mit vereinten Kräften und reichlich Erde daran, ihren Ffynnon Garw um die fehlenden Fuß zum offiziellen Berg zu erhöhen, während die schöne Betty (Tara Fitzgerald) alle ihre Reize aufbietet, um Anson an der geplanten Abreise zu hindern. Eine wunderbar romantische, hintergründig-skurrile Komödie über Eigensinn und Gemeinschaftsgeist und die Vermessung der Welt. "Der Engländer, der auf einen Hügel stieg und auf einem Berg herunterkam" beruht auf einer Geschichte über das Dorf Taff's Well in Wales und den benachbarten Garth Hill, die Regisseur Christopher Monger von seinem Großvater erzählt wurde. Da die Gegend zum Zeitpunkt der Dreharbeiten durch zunehmende Industrialisierung ihren ländlichen Charakter weitgehend verloren hatte, wurde der Film im beschaulicheren Mittel-Wales gedreht. Sein Erfolg bescherte dem Garth Hill zahlreiche Besucher, die auf der Suche nach den Originalschauplätzen seinen Gipfel erklommen. Obwohl er im vom ersten Weltkrieg gebeutelten England spielt, lässt er sich durch seine unbekümmerte und liebenswerte Grundstimmung und den pfiffigen Humor eindeutig den britischen romantischen Komödien der 90er Jahre (wie etwa "Vier Hochzeiten und ein Todesfall" (1994), "Sense and Sensibility" (1995), "Nine Months" (1995), "Notting Hill" (1999)) zuordnen. Hugh Grant, Star dieses Jahrzehnts und dieses Genres, darf hier einmal mehr in seiner Paraderolle des schüchternen, leicht tölpelhaften netten Kerls die große Liebe finden. Unterstützt wird er dabei von einem wunderbaren Cast, in dem sich Charakterdarsteller wie Colm Meaney die Ehre geben. "Der Engländer, der auf einen Hügel stieg und von einem Berg herunterkam" lief 1995 beim Filmfestival in Cannes in der Kategorie "Un Certain Regard" und gewann den Preis der ökumenischen Jury beim 19. Internationalen Filmfestival in Moskau.
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