Wahl im Saarland
Politik
Kleines Land - große Signalwirkung. Am 27. März wählt das Saarland einen neuen Landtag. Im fernen Berlin wird man genau beobachten, wie die CDU mit Ministerpräsident Tobias Hans abschneidet. Es ist der erste Stimmungstest nach der Bundestagswahl und nach der Wahl von Friedrich Merz zum Parteivorsitzenden. Ein spannender Wahlabend, denn die SPD könnte nach über 20 Jahren die Staatskanzlei zurückerobern und der Union den Neustart vermiesen. Anke Rehlinger ist Wirtschaftsministerin im Saarland und Spitzenkandidatin der SPD. Die holte bei der letzten Bundestagswahl alle Direktmandate im Land und kann sich seit Wochen über gute, stabile Umfragewerte freuen. Werte, mit denen die SPD zurzeit sogar deutlich vor der Union, dem Koalitionspartner, liegt. Der Partner, die Saar-CDU kämpfte in den vergangenen Monaten mit der schlechten Stimmung in der Partei. Ministerpräsident Tobias Hans hofft nun, dass Ruhe einkehrt und die Wahl von Friedrich Merz ihm Rückenwind verleiht. Sein Ziel: Ministerpräsident bleiben, gern auch wieder in einer Großen Koalition. Die Frage nach möglichen Alternativen ist für beide Regierungsparteien schwierig. Die Grünen im Saarland zeigten sich zuletzt innerparteilich zerstritten und schafften es nicht einmal, eine Landesliste zur Bundestagswahl aufzustellen. Mit Lisa Becker als Spitzenkandidatin wollen sie diesmal den Sprung über die Fünfprozenthürde schaffen. Auch seit Jahren zerstritten: die Linke im Saarland. Zerrissen zwischen Lafontaine-Anhängern und -Gegnern. Der kündigte nun seinen Rückzug an und machte damit den Weg frei für Barbara Spaniol als Spitzenkandidatin. Noch Ende 2021 hatte Lafontaine Spaniol aus der Fraktion gedrängt. Bleibt die FDP als möglicher Partner für CDU und SPD. 2017 verpassten die Liberalen noch den Einzug ins Landesparlament, diesmal sieht es besser aus. Angelika Hießerich-Peter, Spitzenkandidatin der FDP, muss sich allerdings noch bekannter machen. Die AfD ist keine Option für eine Regierungsbildung. Auch sie ist innerparteilich so zerstritten, dass sie ohne Landesliste und ohne Spitzenkandidaten ins Rennen gehen muss. Rund 800.000 Wahlberechtigte bestimmen am 27. März, wie die 51 Sitze im Landesparlament besetzt werden. Das kleinste Flächenland wählt und sendet Signale in die Republik: Wird es ein Neustart oder ein Fehlstart für die Union und Friedrich Merz? Kann die SPD weiter punkten und damit den Sozialdemokraten in Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen für deren Landtagswahlen im Mai Rückenwind geben? Spannende Fragen, die die stellvertretende Chefredakteurin Bettina Schausten im ZDF-Wahlstudio Landes- und Bundespolitikern stellen wird. Für den analytischen Blick ist wie immer Parteienforscher Karl-Rudolf Korte an ihrer Seite. Die aktuellsten Zahlen und Hochrechnungen liefern ZDF-Politikchef Matthias Fornoff und die Forschungsgruppe Wahlen. In den 19.00-Uhr-"heute"-Nachrichten gibt es die neueste Hochrechnung und die Runde der Spitzenkandidaten. Gegen 19.35 Uhr startet die "Berliner Runde". Hauptstadtstudioleiter Theo Koll lädt dazu die Generalsekretäre der im Bundestag vertretenen Parteien zu einem ersten Schlagabtausch ins ZDF-Hauptstadtstudio ein. Alle Informationen rund um die Wahlen sind jederzeit abrufbar auf heute.de, ergänzt um Kurzanalysen der wichtigsten Wahlthemen. Aktuell verfügbar sind die interessantesten Stimmen der Gewinner und Verlierer ebenfalls auf facebook.com/ZDFheute/. Der gesamte Wahlabend ist live zu verfolgen in der ZDFmediathek.
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