
Wasserreich Ostfriesland - Von Kanal-Königen und Freizeitkapitänen
Folge 413 | Land + Leute
Kaum eine Region in Norddeutschland dürfte so von Wasser geprägt sein wie Ostfriesland. Eingerahmt von der Nordsee, das Binnenland durchzogen von unendlich vielen Wasseradern. Eingedeichtes, von Menschenhand gemachtes Land, dem Meer abgetrotzt. Hier gibt es Tiefs und Schloote und die großen Binnenseen werden Meere genannt. Das Wasser prägt nicht nur die Landschaft, sondern auch die Menschen. Für viele Ostfries*innen sind Kanäle, Flüsse und Schleusen ihr Arbeitsplatz und Lebensmittelpunkt. "die nordstory" ist unterwegs auf den facettenreichen Wasserwegen Ostfrieslands, erzählt die Geschichten unterschiedlicher Menschen, deren Leben vom Wasser geprägt ist, und zeigt die zauberhafte Landschaft in opulenten Bilderstrecken. Der Schleusenwärter vom Elisabethfehnkanal Der Elisabethfehnkanal ist ein Überbleibsel aus der Zeit, als in Ostfriesland Torf abgebaut und über die schnurgeraden Kanäle verschifft wurde. Heute sind auf dem Kanal nur noch Freizeitkapitäne unterwegs. Und ohne Schleusenwärter Stefan Strauch geht hier gar nichts, weil sieben Klappbrücken und vier Schleusen bedient werden müssen, damit die Boote passieren können. Um acht Uhr klappt er die erste Brücke hoch, dann begleitet er die Skipper durch "seinen" Kanal. Wenn im Sommer viele Boote unterwegs sind, wird es in der Schleuse eng. "Manche werden dann nervös, weil sie Angst um ihr teures Boot haben!" Die "Kanal-Königinnen" von Greetsiel Das schmucke Fischerdorf Greetsiel lässt sich am besten vom Wasser aus erkunden, denn es ist von vielen Grachten durchzogen. Auf Kanälen kann man sogar bis in die Dörfer der Krummhörn fahren. Corinna Dreessen führt den einzigen Bootsverleih mit acht Schiffsführenden und 40 Booten. Besonders begehrt sind die Fahrten mit ihren Ausflugsschiffen. In der Hochsaison stehen die Touristen Schlange und das Personal wird knapp. Dann packt Tochter Lara mit an und wagt ihre ersten Einsätze als Schiffsführerin. Die letzte handgezogene Fähre Seit über 450 Jahren setzt eine ganz besondere historische Fähre in Wiltshausen bei Leer über die Jümme: Die "Pünte" ist die letzte handgezogene Wagenfähre Europas und wird an einem speziellen Drahtseilsystem mit der Hand über den Fluss gezogen. Ein Knochenjob für den Fährmann Oliver Grensemann und seinen Kompagnon Kevin. Vor allem, wenn in der Hochsaison nicht nur Hunderte von Radfahrer*innen, sondern obendrein Oldtimer-Fahrer*innen und sogar Reiter*innen mit der kleinen "Pünte" über den Fluss wollen.
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