Heimat: Eine deutsche Chronik
Staffel 1, Folge 5 von 11 | Familiensaga
Im Winter 1944 glaubt keiner mehr an den "Endsieg". Während die Propagandakompanie in Russland umso verbissener von Heldentaten berichten will, muss Anton als Kamera-Assistent mit ansehen, wie Juden erschossen werden. Otto Wohlleben ist als Sprengmeister der Wehrmacht in Schabbach auf Durchreise. Über ihren gemeinsamen Sohn Hermann finden er und Maria wieder zueinander. Doch das Glück währt nur kurz, denn am nächsten Morgen entschärft Otto seine letzte Bombe. Dem alten Mathias geht es seit dem Brief seines verschollenen Sohnes Paul aus Amerika immer schlechter und er stirbt. Als die Amerikaner einmarschieren, wird die herrschaftliche Villa von Eduard und Lucie beschlagnahmt. Die opportunistische Lucie freundet sich aber schnell mit den Besatzungssoldaten an, die Kaffee, Schokolade und Kaugummi in das Dorf bringen. Inzwischen ist die Verwandtschaft von Katharina aus Bochum nach Schabbach gezogen und auch Klärchen, ein heimatloses Mädchen aus dem Ruhrgebiet, bleibt bei Familie Simon hängen. Eines Tages im Mai kommt mit einer schwarzen Limousine Paul Simon in sein altes Heimatdorf zurück. In Siegerlaune spendiert er den Schabbachern ein großes Fest. Maria verhält sich ihrem 20 Jahre lang verschollen gebliebenen Mann gegenüber sehr abweisend. Für Paul ist in Schabbach alles fremd geworden und er beschließt abzureisen. Anton kommt aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft zurück, nachdem er über 5.000 Kilometer zu Fuß über die Türkei, Griechenland und Tirol nach Hause gelaufen ist. Kurz darauf stirbt seine Großmutter Katharina. "Heimat: Eine deutsche Chronik" beruht zu einem gewissen Teil auf tatsächlichen Ereignissen. Edgar Reitz, der selbst aus dem Hunsrück stammt, und sein Co-Autor Peter Steinbach verwoben vieles aus alten Tageszeitungen, eigenen Lebenserinnerungen und Erzählungen der Hunsrücker Dorfbewohner zu einem fiktionalen Gesamtwerk, das so auch dokumentarische Züge aufweist. "Heimat: Eine deutsche Chronik" wurde 1984 bei den Filmfestspielen von Venedig mit dem FIPRESCI-Preis prämiert, erhielt 1985 den Adolf-Grimme-Preis und in London den Kritikerpreis ALFS Award als bester ausländischer Film. Marita Breuer wurde beim Bayerischen Filmpreis 1985 als beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet.
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