Desillusionierende Gangsterballade - stilvoll
Der Chef
Kriminalfilm
Im französischen Küstenort Saint-Jean-des-Monts fährt eine schwarze Limousine vor. Drei Männer steigen aus und führen einen detailliert geplanten Banküberfall durch. Dennoch kommt es zu einem Zwischenfall, einer der Gangster wird auf der Flucht angeschossen. Die Bankräuber bringen den schwer verletzten Komplizen in ein Krankenhaus. Da er ein Sicherheitsrisiko darstellt, lässt der Chef der Bande, der Nachtklubbesitzer Simon (Richard Crenna), den Verwundeten von seiner Freundin Cathy (Catherine Deneuve) umbringen. Wenig später trifft Simon sich mit seinem alten Bekannten, Kommissar Edouard Coleman (Alain Delon), der in Simons Bar gelegentlich Klavier spielt. Die beiden Männer ähneln einander, beide sind brutal, lieben den gleichen Whiskey - und dieselbe Frau, Cathy. Der Polizist ahnt jedoch nichts von Simons Plänen, der mit dem Geld aus dem Überfall einen spektakulären Coup finanzieren will. Von einem Hubschrauber aus seilt Simon sich auf einen fahrenden Zug ab, um dem Drogenkurier Mathieu "La Valise" (Léon Minisini) eine Lieferung Heroin abzujagen. Die Aktion gelingt, doch unglücklicherweise war Edouard ebenfalls hinter dem Rauschgiftschmuggler her. Sein ausgeklügelter Plan, dem Schmuggler eine Falle zu stellen, schlägt damit fehl. Der Flic ist sehr verärgert. Hat sein Spitzel etwa falsche Informationen geliefert? Edouard geht der Sache nach und kommt bald dem eigenen Freund auf die Schliche. Jean-Pierre Melvilles formvollendete Gangsterballade mit Alain Delon, Catherine Deneuve und Richard Crenna verwischt die Grenzen zwischen Gesetz und Unterwelt. In „Der Chef“ halten Action und Atmosphäre einander perfekt die Waage. Das letzte Werk des französischen Meisterregisseurs fasziniert als Stilübung, zu deren grandiosen Höhepunkten die atmosphärische Anfangssequenz mit ihrem kühl und präzise geschilderten Banküberfall zählt.
Diese und 50.000 weitere Sendungen in
Link auf diese Seite