
1.000 Arten, Regen zu beschreiben
Drama
Seit vielen Wochen ist die Tür zu: Mike, gerade 18 geworden, hat sich eingeschlossen. Er ist nicht krank. Er hat sich bewusst dazu entschieden, am Leben draußen nicht mehr teilzunehmen. Sein einziges Fenster in die Welt ist das Internet. Die Eltern Susanne und Thomas und seine Schwester Miriam stehen buchstäblich ratlos vor der Tür und erleben, wie Mikes Verschwinden ihr Leben verändert. Um vor Nachbarn und Freunden zu verheimlichen, dass Mike sein Zimmer nicht mehr verlässt, denken sie sich einen Schulaustausch aus, der immer wieder verlängert werden muss. Mikes Vater Thomas verbeißt sich in die Idee, einem gelähmten Patienten mit technischen Hilfsmitteln die Sprache und so auch seine Familie zurückzugeben. Mikes Mutter Susanne hofft, über Mikes Schulfreund Oliver mit ihrem Sohn kommunizieren zu können, und holt mit Ersatzsohn Oliver vieles nach, was sie eigentlich mit Mike hätte machen wollen. Nur Mikes jüngere Schwester Miriam scheint ihren Bruder zu verstehen, da auch sie gerade mit den Herausforderungen und Zumutungen des Erwachsenwerdens konfrontiert ist. Am Ende erkennen alle drei, dass sie es sind, die Mike seine Zurückgezogenheit erst ermöglichen, und dass sie Mike helfen müssen, damit er noch einmal in die Welt zurückfinden kann. Die Grundidee für den Film stammt aus Japan. Dort beschreibt das sogenannte Hikikomori ein Verhalten, sich von der Außenwelt komplett abzugrenzen und an einem Leben außerhalb des Zimmers nicht mehr teilzunehmen. Isabel Prahls erster Kinofilm feierte 2017 auf dem Tallinn Black Nights Film Festival seine internationale Premiere, wo er den Preis für das beste Debüt bekam. Außerdem wurde er 2018 beim Festival International du Film d’Aubagne für die beste Filmmusik ausgezeichnet und 2020 für den Grimme-Preis nominiert.
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