Nackte Haut füllte die Kinokassen
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Hurra, wir werden aufgeklärt
Folge 1 | Gesellschaft + Soziales
In den 1950er und 1960er Jahren wurden die Bundesbürgerinnen und Bundesbürger verführt und aufgeklärt. Mit Ausschnitten aus Dutzenden Filmen dieser Zeit - darunter nie gezeigte, indizierte Szenen - und mit den Erinnerungen von bekannten Zeitzeuginnen und Zeitzeugen wie Hellmuth Karasek, Carlo von Tiedemann, Jochen Busse, Michael Graeter, Erika Berger u. a. lässt diese Dokumentation den Zeitgeist von damals wieder auferstehen. Eine Reise in eine Zeit, die die Gesellschaft bis heute prägt. Der Krieg ist vorbei. Langsam normalisiert sich das Leben in Deutschland. Mit der Währungsreform beginnt das deutsche Wunder. Die Zeit der rationierten Waren ist Vergangenheit. Mode und Luxus werden zum Ausdruck eines neuen Selbstbewusstseins. Die Frauen in Deutschland wollen endlich wieder schön angezogen sein - sich hübsch machen Auch der Hunger nach Unterhaltung ist groß. Mitte der 1950er Jahre gibt es rund 7.000 Kinos in der Bundesrepublik Deutschland. Aber auf der Leinwand geht es noch züchtig zu - doch dann gibt es den ersten Sexskandal. Der Film "Die Sünderin" kommt in die Kinos. Die Gesellschaft wird freier. Das spiegelt sich auch auf der Kinoleinwand wider. Der Sex kommt in die Kinos. Vom künstlerischen Ingmar Bergmann - Film "Das Schweigen" bis zu den sogenannten Aufklärungsfilmen. Nackte Haut füllte die Kinokassen. Um jeden Zentimeter Haut, der auf der Leinwand zu sehen ist, wird vor der FSK, der Freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, erbittert gekämpft. Doch die sexuelle Revolution auf der Leinwand setzt sich durch. Aus verschämten Busenblitzern sind längst ausführliche Szenen mit nackten Körpern geworden. Oktober 1968. Uraufführung eines deutschen Films, über den das ganze Land spricht: "Du - Zwischenzeichen der Sexualität". Dieser Film erschüttert Sittenwächter, erregt Zensoren und Richter. Vor den Kinokassen stehen die Besucherinnen und Besucher Schlange. Aber noch gibt die FSK, die Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, nicht alle Szenen frei. Immer, wenn es zu deutlich wird, schiebt sich schnell ein kluger Kopf vor die Akteurinnen und Akteure.
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