

Was der Bruder von Hitlers Nr. 2 alles bewirkte
Der gute Göring
Historienfilm
Zwei Brüder. Den einen kennt jeder - er war Reichsfeldmarschall und die Nummer zwei nach Adolf Hitler: Hermann Göring. Der andere ist vergessen - zu Unrecht, denn er hat im Dritten Reich zahlreiche Menschenleben gerettet, indem er ihnen etwa Pässe besorgte oder Geld für sie auf Konten in der Schweiz hinterlegte: Albert Göring. Im filmischen Teil des Dokumentarspiels begegnen sich Hermann (Francis Fulton-Smith) und Albert Göring (Barnaby Metschurat) in fünf Szenen, die historisch belegt sind. Bei einem dieser Treffen, das im Jahr 1935 spielt, bittet Hermann seinen um zwei Jahre jüngeren Bruder um Hilfe für die Schauspielerin Henny Porten (Natalia Wörner), deren Mann Jude ist. Bei einer Begegnung im Dezember 1944 muss Hermann Göring seinen kleinen Bruder vor der Gestapo schützen, die ihn lange schon bespitzelt und mit dem Tode bedroht. Am 13. Mai 1945 sehen sich Hermann und Albert Göring zum letzten Mal in amerikanischer Kriegsgefangenschaft. Die Spielszenen ergänzen Interviews mit Albert Görings Tochter, seiner Stieftochter und den Kindern von Geretteten. Dazu kommt ein Interview mit Irena Steinfeldt, der Leiterin der Abteilung der Gerechten unter den Völkern in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem. Albert Göring ist heute vergessen, weil sein Name Göring ist. Sein Name war in der Nachkriegszeit vergiftet. Mit Gelegenheitsübersetzungen musste sich Albert Göring durchschlagen; er starb verarmt 1966. Die Menschen, die er gerettet hatte, unternahmen schon in den 60er-Jahren Versuche, ihn ins richtige Licht zu rücken. In Yad Vashem liegt seit etlichen Jahren ein Antrag vor, Albert Göring in die Reihe der "Gerechten unter den Völkern" aufzunehmen. Mit dieser Auszeichnung ehrt der Staat Israel Nicht-Juden, die in der Hitlerzeit Juden vor Verfolgung, Deportation und Ermordung retteten. Über den Antrag für Albert Göring ist bis heute noch immer nicht entschieden. Statement des Produzenten Matthias Martens: "Im Unterschied zu unserem Porträt über Otto Weidt muss der Film über die Görings ohne Zeitzeugen auskommen, die die Ereignisse aus erster Hand schildern könnten: Sie leben allesamt nicht mehr. Zu Wort kommen daher Angehörige der Menschen, die Albert Göring gerettet hat, sowie seine Tochter und Stieftochter. Während naturgemäß viel Archivmaterial über Hermann Göring existiert, gibt es praktisch keine bewegten Bilder mit dem jüngeren Bruder. Verbürgte Ereignisse sind daher nachgestellt worden – der Spielanteil liegt bei rund 70 Minuten. Für das Drehbuch waren zwei Autoren zuständig: Gerhard Spörl deckte den historischen Teil ab, Jörg Brückner war für die Spielszenen zuständig. Regie führte wie schon bei 'Ein blinder Held – die Liebe des Otto Weidt' Kai Christiansen. Er bringt einen journalistischen Blick mit, den man in diesem speziellen Genre auch braucht. Bei derart komplexen Geschichten genügt es nicht, wenn ein Regisseur inszenatorische Fähigkeiten hat, weil auch der historische Hintergrund sehr wichtig ist. Darüber hinaus bin ich sehr froh, dass es gelungen ist, einen derartig hochkarätigen Cast zu gewinnen und ihn mit unserer Begeisterung für den Stoff anzustecken." Film von Kai Christiansen
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