

Lilo Pulver in der Räuberhöhle. Traditionsstück!
Das Wirtshaus im Spessart
Komödie
Komtess Franziska ist mit ihrem Verlobten Baron Sperling unterwegs nach Würzburg, als ihre Kutsche im nächtlichen Spessart mit einem gebrochenen Rad liegen bleibt. Im Gegensatz zum ängstlichen Sperling zeigt die junge Dame sich nicht sonderlich beunruhigt, sondern folgt arglos dem Rat zweier Galgenvögel, in einem nahen Wirtshaus Quartier zu nehmen. Dieses ist natürlich eine Räuberhöhle, und das Gesindel hat es auf die Komtess abgesehen: 20.000 Gulden Lösegeld soll Graf Sandau für seine Tochter berappen. Als die Bande triumphierend abzieht, ahnt keiner der Burschen, dass man zwar eine echte Zofe, aber die falsche Komtess hat. Franziska hat nämlich heimlich mit dem jungen Wanderburschen Felix die Kleider getauscht und ist längst verschwunden. Als ihr Vater sich weigert, das Lösegeld zu bezahlen, und stattdessen das Räubernest vom Militär ausheben lassen will, treibt es die kecke Komtess allerdings zurück in den Schlupfwinkel der Bande. Verkleidet schafft sie es, Bursche des schmucken Räuberhauptmanns zu werden. Dieser gefällt ihr viel besser als der fade Sperling. Und so hat Franziska überhaupt nichts dagegen, dass er sie nach manchen aufregenden Abenteuern davor bewahrt, den ungeliebten Baron heiraten zu müssen. Die musikalische Komödie "Das Wirtshaus im Spessart", frei nach einer romantischen Räubergeschichte von Wilhelm Hauff entstanden, gehört zu den größten Erfolgen von Regisseur Kurt Hoffmann, der in der Dürreperiode des deutschen Nachkriegsfilms der 1950er-Jahre immer wieder für Lichtblicke auf dem Gebiet des Filmlustspiels sorgte. Alles passte: Die versierte Regie eines Mannes, der wie kaum ein anderer in Deutschland ein Gefühl für komisches Timing aufwies, die geschmackvolle Ausstattung von Robert Herlth, die exzellente Farbkamera von Richard Angst, eine glänzend aufgelegte Schauspielerriege, angeführt von Liselotte Pulver, die eine liebenswerte Mischung aus Burschikosität und mädchenhafter Romantik bietet. Dazu die Auftritte der beiden Kabarettisten Wolfgang Müller und Wolfgang Neuss als das Räuber-Duo Knoll und Funzel, die für reines Kinovergnügen sorgen. Und nicht zuletzt sind es die spritzigen Melodien von Franz Grothe, die den Erfolg ausmachten.
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