

Starbesetztes Kult-Melodramen
In den Wind geschrieben
Melodram
Der Ölingenieur Mitch Wayne macht die Bekanntschaft der Werbemanagerin Lucy Moore und verliebt sich in sie. Bald stellt er Lucy seinem besten Freund Kyle Hadley vor. Kyle stammt aus einer steinreichen Ölfamilie, in der auf Wunsch von Kyles Vater auch Mitch aufgewachsen ist. Doch bevor Mitch Lucy seine Gefühle gestehen kann, verliebt sich die kühle Schönheit in Kyle. Für sie steckt hinter der Fassade aus Zynismus ein liebenswerter, psychisch angeschlagener großer Junge. Kyles Probleme, die er in Alkohol ertränkt, rühren daher, dass sein strenger Vater den lebenstüchtigen, klugen Mitch seinem Sohn immer vorgezogen hat. Lucy und Kyle heiraten. Und sehr zur Freude seines Vaters kommt Kyle nach den langen Flitterwochen verwandelt zurück. Er hat das Trinken aufgegeben und wünscht sich nichts sehnlicher als ein Kind für die junge Ehe. Doch im Haus der Hadleys sät Kyles Schwester Marylee schon bald Zwietracht. Ihr ist schnell klar, dass Mitch, der Mann, den sie seit Kindertagen verzweifelt und unerwidert liebt, seinerseits in Lucy verliebt ist. Marylees Eifersucht, ihr Alkoholismus und ihre Sexeskapaden bringen die gespannten Familienangelegenheiten ins Wanken. Doch vollends aus dem Ruder läuft das Familienleben erst, als Kyle von seinem Arzt die Diagnose gestellt bekommt, vermutlich keine Kinder zeugen zu können, und seine Frau Lucy dennoch schwanger wird. Das öffnet Misstrauen Tür und Tor. Der Regisseur Douglas Sirk, geboren als Detelf Sierck in Hamburg, machte Zarah Leander und Rock Hudson zu Weltstars - jeweils in einem anderen Leben. Zwei Mal flüchtete er vor denen, die sich seines Erfolges bedienten: vor Joseph Goebbels und vor den Bossen der Traumfabrik. Wie seine Filme ist Sirks Leben ein Melodram aus Glamour, Tod und Vergessen. ARTE feiert diesen einzigartigen Regisseur mit dem Film „In den Wind geschrieben“ und der Dokumentation „Douglas Sirk - Meister des Melodrams“. „In den Wind geschrieben“ aus dem Jahr 1956 ist ein Melodram mit Rock Hudson, Lauren Bacall, Robert Stack und Dorothy Malone in den Hauptrollen. Der Film folgt den gestörten Familienmitgliedern einer texanischen Öldynastie, einschließlich der komplizierten Beziehungen zwischen dem alkoholkranken Erben, seiner Frau, einer ehemaligen Sekretärin des Familienunternehmens, seinem besten Freund aus Kindertagen und seiner rücksichtslosen, selbstzerstörerischen Schwester. Ein „für die damalige Zeit innovativ inszeniertes, melancholisches Melodram, dessen brisante Thematik auch heute noch brennend aktuell ist.“ (Kino-Zeit) Auf dem Höhepunkt seines Ruhms beschloss Sirk, die USA zu verlassen und sich im Tessin in der Schweiz niederzulassen. Um diese plötzliche Entscheidung des "Meisters des Melodrams" kreist die gleichnamige Dokumentation von Roman Hüben. Anhand der Aussagen von Angehörigen, der unveröffentlichten Tagebucheinträge seiner Frau, aber auch mit Hilfe von Archivbildern aus den Sammlungen des Schweizer Filmarchivs versucht der Film, die Geheimnisse des geheimnisumwitterten Mannes zu lüften. Resultat: Douglas Sirks Leben von seinen ersten Regiearbeiten in Deutschland über die Emigration nach Frankreich, die USA und die Re-Emigration nach Europa darf als das ultimative Melodram betrachtet werden, das sein Werk inspiriert hat.
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