
42 - Die Antwort auf fast alles
Staffel 1, Folge 28 | Wissenschaft
Auch wenn man sich oft nicht mehr erinnern kann: In jeder durchschlafenen Nacht werden im Kopf etwa zwei Stunden Traumerleben in Bildern produziert. Ein scheinbar unkontrollierbarer Kinofilm. Und kreativer als die Wirklichkeit. Leider vergisst ein Mensch das meiste, was geträumt wird. Es gibt jedoch Mittel und Wege, die Erinnerung an Träume zu trainieren, verrät der Schlaf- und Traumforscher Michael Schredl, der selbst in bald 40 Jahren rund 15.800 Träume aufgeschrieben hat. Am kreativsten könnten Träume persönlich genutzt werden, wenn klar geträumt wird. "Ein Klartraum ist ein Traum, in dem Sie wissen, dass Sie träumen", sagt Ursula Voss von der Goethe-Universität Frankfurt am Main. "Das heißt, Sie können sich selbst von außen betrachten. Und teilweise können Sie Kontrolle über den Traum ausüben." Damit lassen sich bestimmte Fähigkeiten trainieren. "Wenn ich einen Sport üben möchte, dann kann ich im Klartraum Bewegungsabläufe trainieren", schildert die Kognitionsforscherin Katharina Lüth aus ihren eigenen Klarträumen. Da das Klarträumen aber viel Training braucht, hat Adam Haar Horowitz am MIT Media Lab eine Technologie entwickelt, mit der auch Nichtklarträumer ihre Träume besser für sich nutzen können. Das elektronische Armband Dormio soll helfen, den besonderen Zustand der Hypnagogie zu erreichen. "Das ist ein ähnlicher Geisteszustand wie man ihn in Momenten extremer Kreativität oder kognitiver Flexibilität erlebt. Viele Menschen nutzen diesen Zustand, die Hypnagogie, für kreatives Brainstorming", sagt Adam Haar Horowitz. Träume führen in eine Welt voller Fantasie, die der Vernunft entzogen ist. Sollten die Menschen mehr träumen? Ja, unbedingt, denn Träume können das Wachleben kreativer machen.
Diese und 50.000 weitere Sendungen in
