Die Erfindung eines Mörders - Der Fall Bruno Lüdke
Recht + Kriminalität
Der Schauspieler Mario Adorf erinnert sich in dieser Dokumentation an seine erste große Hauptrolle. In Robert Siodmaks Kriminalfilm "Nachts, wenn der Teufel kam" spielte er 1957 den vermeintlichen Massenmörder Bruno Lüdke. Dieser Figur liegt ein außergewöhnlicher Fall aus der NS-Zeit zugrunde. Bruno Lüdke wurde seinerzeit beschuldigt, 84 Frauen ermordet zu haben. Lange galt er als der größte deutsche Serienmörder, und seine Geschichte wurde ungeprüft in deutschen Nachkriegsmedien kolportiert. Jahrzehnte später beweisen die Kulturwissenschaftlerin Susanne Regener und die Historiker Axel Dossmann und Jens Dobler, dass Lüdke nicht einen einzigen dieser Morde begangen hat. Bruno Lüdke, geistig eingeschränkt, war nicht Täter, sondern wurde Opfer des rassistischen Weltbildes der NS-Kriminalpolizei. "Hätte ich in den 50er Jahren die wahre Geschichte Brunos gekannt, dann hätte ich diese Figur ganz anders gespielt", so Mario Adorf, der sich in dieser Dokumentation noch einmal auf eine Spurensuche begibt. Die Filmemacher Dominik Wessely und Jens Becker erzählen in ihrer Dokumentation einen frühen Fall von Fake-News, die Geschichte hinter der Geschichte vom angeblich schlimmsten Serienmörder der deutschen Kriminalgeschichte.
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