Rückkehr ins Land meiner Mutter
Menschen
Rebecca Nyandeng de Mabior, die Witwe des Rebellenführers John Garang de Mabior, gilt im Südsudan als „Mutter der Nation“. Das ostafrikanische Land erlangte 2011 seine Unabhängigkeit vom Sudan und hat während seines kurzen bisherigen Bestehens fast nur Krieg gekannt. Nichts beunruhigt Rebecca Nyandeng mehr als der Gedanke, der Kampf ihres Ehemanns und von Millionen Südsudanesen könnte umsonst gewesen sein. Nachdem die Bürgerkriegsparteien 2018 einen prekären Frieden geschlossen hatten, fasste Nyandeng den Entschluss, nach vielen Jahren im kenianischen Exil in ihre Heimat zurückzukehren und sich politisch zu engagieren. Ihre größte Hoffnung ist, dass auch ihre Kinder sich im Südsudan ein neues Leben aufbauen werden. Rebecca Nyandengs Tochter Akuol, die Regisseurin der Dokumentation, ist im Exil geboren und aufgewachsen. Ihre Identität als Südsudanesin ist für sie mit vielen Fragen und Ängsten verknüpft. Sie begleitet ihre Mutter und ihre Schwester Nyankuir mit der Kamera, um sich diesen Unsicherheiten zu stellen. „Rückkehr ins Land meiner Mutter“ ist ein generationenübergreifender Dialog über die Herausforderung, Familienleben und politisches Engagement zu vereinen. Die Migration vom jungen Kontinent Afrika ins alternde Europa wird in den nächsten Jahren stark zunehmen. Was genau in den Köpfen und in den Herzen junger Afrikanerinnen und Afrikaner vorgeht, wenn sie ihrer Heimat den Rücken kehren und die gefährliche Reise nach Europa antreten, versucht die Filmreihe "Generation Africa" herauszuarbeiten. Junge afrikanische Filmemacherinnen und Filmemacher dokumentieren selbst – nicht nur das Leben in ihren Ländern, sondern auch die Probleme und Träume. Dem nigerianischen Regisseur Ike Nnaebue gelingt es in seinem Film "Lagos-Tanger", die aktuellen Fluchtursachen zu benennen: Neben Arbeitslosigkeit und durch die Pandemie zugespitzte wirtschaftliche oder gesellschaftliche Notlagen sei es familiärer Druck, der auf der jungen Generation laste. Die Sehnsucht nach Freiheit kommt dazu. Auf der gleichen Route, die er als 18-Jähriger genommen hatte, um Europa zu erreichen, reist er über 20 Jahre später von Lagos in Nigeria über Benin, Burkina Faso, Togo, Mali und Mauretanien erneut bis nach Tanger in Marokko. Viele weitere junge afrikanische Filmtalente machen sich für "Generation Africa" auf die Suche nach der Geschichte ihrer Wurzeln, sprechen von Vertreibung und Flucht, von Heimat und dem Ankommen in der Fremde. Was motiviert junge Menschen zu gehen, was hält sie in der Heimat? Insgesamt 25 Dokumentarfilme entstanden für die Reihe, viele davon längst preisgekrönt, wie "Zinder" über jugendliche Gangs in einer Stadt in Niger oder "Die letzte Zuflucht" über das Haus der Migranten im westafrikanischen Mali. Einfühlsame, mitreißende und überraschende Innenansichten von afrikanischen Filmemacherinnen und Filmemachern.
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