Früher oder später
Staffel 1, Folge 1 | Gesellschaft + Soziales
Es ist Winter in der Oberpfalz, der mit Schnee bedeckte Ort scheint friedlich. Doch das Leben schwindet. Die Jungen ziehen fort und die Alten sterben. Ein Glück für Ernst und Roswitha, denn um ihren Hof zu retten, arbeiten die beiden auch als Bestatter. Als eine vegane Kommune in das leerstehende Jagdhotel einzieht, prallen zwei Welten aufeinander. Denn mit der "Nature Community" kommen radikale Freidenker in den Ort, die alles anders machen wollen. So wie die schwangere Sandra, die sich für ihre Tochter eine große, bunte Familie wünscht. "früher oder später" ist eine vierteilige schwarzhumorige Dokumentarserie über die Geschichte eines Ortes in der Oberpfalz. Die weiteren drei Teile folgen gleich am Anschluss. Vier Jahre lang tauchte Pauline Roenneberg ein in den Kosmos von Schönsee. Gemeinsam mit Bildgestalterin Zoë Schmederer machte sie bei ihren beiden Protagonisten ein Praktikum als Bäuerin und Bestatterin. Was aber mit zwei Hauptfiguren begonnen hatte, nahm eine Wendung mit dem Verkauf eines Hotels in Schönsee. Das Haus wurde von einer Gruppe von Veganern erworben, die meditiert, Mantras singt und eine Diskussionskultur pflegt. Eine Situation, wie sie bisher oft und erfolgreich erfunden wurde. Berühmtes Beispiel ist Monty Pythons Satire "The Meaning of Life", in der Katholiken und Protestanten im selben Ort wohnen und einander nur durch die Fensterscheiben beäugen. Auch für Pauline Roenneberg gibt es nicht nur die eine Wahrheit, denn die Realität ist viel komplexer. So gelang es der Regisseurin sogar zu filmen, als sich ein Unfall ereignete, sie war bei der Einkleidung von Leichen dabei, auf Beerdigungen, auf einer Chorreise, beim Gottesdienst, beim Leichenschmaus, bei Diskussionen in der Kommune, bei der Meditation. Eine eigene Rolle spielt die Musik, die Gerd Baumann komponiert und mit Dreiviertelblut produziert hat. "früher oder später" war nominiert für den Deutschen Dokumentarfilm Musikpreis, den Deutschen Kamerapreis und den Arri Amira Award. Für ihre Regieleistung bekam Pauline Roenneberg für die von BR Fernsehen, der HFF München und der wirFILM produzierte Serie den FFF Förderpreis Dokumentarfilm verliehen. Für ihre Leistung als Produzenten wurde Isabelle Bertolone und Marius Ehlayil der Filmnachwuchspreis First Steps (No Fear Award) überreicht. DOX - DER DOKUMENTARFILM IM BR
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