
Eisenbahn-Romantik
Folge 966 | Landschaftsbild
Es gibt noch die Armut, aber Äthiopien hat gleichzeitig eine der höchsten Wirtschaftswachstumsraten in Afrika. Chinesen und auch Türken arbeiten inzwischen an gigantischen Infrastrukturmaßnahmen, vor allem auf dem Bahnsektor. Das "Eisenbahn-Romantik"-Team war vier Wochen in Äthiopien unterwegs: zwischen dem Stadtstaat Djibouti am Golf von Aden und der auf 2.400 Metern Höhe gelegenen Hauptstadt Addis Abeba, auf der modernsten Bahnlinie Afrikas, 800 Kilometer voll elektrifiziert. Öffentlicher Nahverkehr ist in Afrika ein Novum. Die Fünf-Millionen-Metropole Addis leidet unter unvorstellbarem Smog. Eine erste Konsequenz, zwei Trambahnlinien. Sie sind ideal, um die Stadt zu erkunden: die Kathedrale, das Nationalmuseum mit einem der ältesten menschlichen Skelette, "Fin Fin" ein traditionelles Lokal und natürlich das Eisenbahnmuseum mit dem Hofzug von Kaiser Haile Selassie. Bei Gesprächen mit Fahrgästen und mit einer Trambahnfahrerin zeigt sich die Begeisterung für das neue Verkehrsmittel. Nach einer Woche startet die Reise mit dem modernen Schnellzug, fahrplanmäßig verkehrt er täglich. Im Gegensatz zur Tram läuft die Eisenbahn noch überwiegend unter chinesischer Das Filmteam stellt fest, dass vor dem Personenverkehr der Gütertransport Vorrang hat. Jeden Tag verlassen Züge mit 150 und mehr Containern den Hafen von Djibouti Richtung Addis. Keine der Straßen durchs Gebirge könnte den stetig wachsenden Warenfluss bewältigen. Der Schmugglerzug fährt einmal die Woche. Die Existenz der meisten Passagiere hängt von ihm ab. Die Diesellok, die die klapprigen Waggons durch die Wüste schleppt, ist eine französische Alstom aus den 70er-Jahren. Für die Ingenieure im Betriebswerk Dire Dawa ist es eine Herausforderung, die Maschinen am Laufen zu halten. Für Ersatzteile fehlt das Geld, alles fließt in die neue Bahn.
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