Nichts Neues: aber solider Zeitreise-Thriller
Déjà Vu - Wettlauf gegen die Zeit
Thriller
Voller Vorfreude drängen Hunderte von Passagieren auf die Fähre nach New Orleans, wo sie den berühmten Mardi Gras mitfeiern wollen. Kurz nach dem Ablegen zerreisst eine gewaltige Explosion die Stille auf dem Mississippi, und ein riesiger Feuerball breitet sich über dem Hafen aus. Bald wird klar, dass ein Terroranschlag in Sekunden das Leben von mehr als 500 Menschen ausgelöscht und die Fähre versenkt hat. Forensikexperte Doug Carlin (Denzel Washington) sucht nach ungewöhnlichen Hinweisen, die ihn auf die Spur der Täterschaft führen könnten. Dabei stösst er auf eine mysteriöse Tote. Die Leiche von Claire Kuchever (Paula Patten) weist dieselben schweren Brandspuren wie die anderen Opfer auf, wurde aber bereits Minuten vor der Explosion gefunden. Offenbar hatte ihr Mörder vom Attentat gewusst und die Leiche so präpariert, dass sie für ein Opfer des Fährunglücks gehalten wird. Carlin ermittelt im Umfeld der schönen Toten und erliegt bald einer unerklärlichen Faszination. Er ist überzeugt, dass die Aufklärung dieses Mordes der Schlüssel ist, um die Terroristen zu finden. Als Carlin zu einer Sondereinheit unter der Leitung von Jack McCready (Bruce Greenwood) abgestellt wird, verändert sich die Lage dramatisch, denn die Regierung verfügt über eine Geheimtechnologie: Ein Computer erzeugt ein dreidimensionales Abbild der Zeit vor exakt vier Tagen und sechs Stunden. Damit können sich die Ermittler zwar frei im Vergangenheitsraum bewegen, aber nicht aktiv ins Geschehen eingreifen. Gemeinsam mit dem FBI-Agenten Pryzwarra (Val Kilmer) verfolgt Carlin Claires Leben wenige Tage vor ihrem Tod. Begeistert von der Technologie und besessen vom Wunsch, Claire zu begegnen, findet er schliesslich einen - wenn auch lebensgefährlichen - Weg, selber in die Zeit vor dem Attentat zurückzureisen. Kann er die Katastrophe verhindern und damit auch Claires Leben retten? Déjà-vu bezeichnet ein weit verbreitetes psychologisches Phänomen: Eine Person meint, schon einmal erlebt zu haben, was gerade passiert. In dieser Hinsicht ist der Filmtitel etwas irreführend, denn eigentlich handelt es sich um eine klassische Zeitreise-Story, deren löcherige Logik man ignorieren muss, um die Story geniessen zu können. Da der Ort der Handlung New Orleans ist, wo erstmals seit den Verheerungen durch den Hurrikan Katrina wieder gedreht wurde, erzählt der Film noch eine zweite Geschichte: Unausgesprochen, mitunter aber auch direkt angedeutet, stehen auch andere reale Katastrophen im Zentrum: 9/11 und das Attentat von Oklahoma. Der deutsche "Film-Dienst" schreibt dazu: "'Déjà vu' dreht sich im Kern um nichts anderes als um die Sehnsucht, eine solche Katastrophe ungeschehen zu machen, um den Tagtraum, die Uhr zurückzudrehen bis zu einem Ausgangspunkt in Unschuld, an dem alles gut ist - ein Kinderwunsch, wie er einem oft im Kino begegnet. So verständlich er in diesem Fall ist, so verräterisch ist er für das kollektive Unbewusste der US-Gesellschaft, für eine immer noch unverarbeitete Traumatisierung, die ihre Spuren auch im Mainstream-Kino hinterlässt."
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