
Park in den Wolken - Ein Bunker wird grün
Natur + Umwelt
Das Projekt "Bunkerbegrünung" auf St. Pauli ist ein einzigartiges Pilotprojekt, das Experten aus aller Welt nach Hamburg schauen lässt. Zunächst wurde der Betonklotz an der Feldstraße um fünf Etagen nach oben erweitert. Das Besondere: Alle Etagen werden begrünt, und ganz oben, auf knapp 60 Metern Höhe, entsteht ein öffentlicher Park, der die ganze Stadt überblickt. Dieser Park ist zu Fuß von ganz unten über einen ebenfalls bepflanzten Bergpfad, der sich um den Bunker windet, erreichbar. Tim Eddelbüttel ist mit seinem Team für die Begrünung zuständig. 4700 Gewächse wurden per Kran nach oben gebracht und gepflanzt. Dort ist nichts gewöhnlich: Ein extra hergestelltes Substrat, das besonders leicht ist, aber besonders viel Wasser speichert, wird anstelle von herkömmlicher Erde verwendet. Die Bäume werden mit Gurten verankert, sodass ihnen selbst der stärkste Sturm nichts anhaben kann. Im Sommer 2023 folgen auf Hitze und Trockenheit mehrere Gewitter mit Regengüssen. Nicht nur die computergesteuerte Bewässerungsanlage muss sich jetzt beweisen: Das Team von Tim Eddelbüttel hat alle Hände voll zu tun. Es hat Fraßspuren des Dickmaulrüsslers an Blättern entdeckt. Landschaftsgärtnerin Thyra Röhl stellt Fallen auf und entfernt akribisch alles Laub, unter dem es sich der Käfer gemütlich machen könnte. Sie hofft auf tierische Unterstützung aus der Natur. Beim Blattlausbefall hat das super geklappt. Bevor sie tätig werden musste, hatten Marienkäferlarven die Schädlinge dezimiert. Als letzte große Etappe wird der Bergpfad, der auf Stahlkonstruktionen an der Außenwand des Bunkers von der Feldstraße nach oben führt, ebenfalls begrünt. Während mit einem mobilen Kran die letzten Betonplatten und Treppenstufen angebracht werden, können die ersten Abschnitte des rund 300 Meter langen Wegs schon befestigt werden. Bald können die Pflanzen kommen. "Die Nordreportage" gibt Einblicke in die Begrünungsarbeiten, die man von unten nicht sehen kann, und trifft die Menschen hinter dem ehrgeizigen Bauprojekt. Ein logistischer Kraftakt muss betrieben werden, um mitten im dicht besiedelten St. Pauli einen Park in knapp 60 Metern Höhe zu bauen.
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