Das Dorf auf dem Wasser - der Harburger Hafen
Folge 394 | Wohnen
Ein Hauch von Nostalgie und Hafenromantik. Ein Biotop für wasserverliebte Eigenbrötler. Für Investoren und Stadtplanende ein hochattraktives Areal mitten in Harburg. Das sind die Attribute des Harburger Hafens. Einst ließ ihn König Ernst August Mitte des 19. Jahrhunderts zum modernen "Seehafen" für Hannover ausbauen, sogar mit Schleusenanlage, um ihn von der Tide unabhängig zu machen. Der Hafen boomte, Werften und große Industrieanlagen siedelten sich an, allen voran bedeutende Gummi- und Pflanzenölfabriken. In den 1960er-Jahren verlor der Hafen dann nach und nach an Bedeutung und fiel in eine Art Dornröschenschlaf. In den 1990er-Jahren siedelten sich viele Menschen an, die mit dem konstanten Wasserstand ideale Bedingungen für ein Leben auf dem Hausboot fanden. Bis heute liegen im Binnenhafen die unterschiedlichsten Boote und Schiffe, vom selbst gebastelten Hausboot bis zum prächtigen Museumsschiff. Doch das gesamte Areal verändert sich seit ein paar Jahren rasant. Im Süden des Hafens ragen schon etliche moderne Bürotürme in den Himmel. Auf der zentralen Schlossinsel sind die alten Speicher und Fabriken schicken Lofts gewichen und unter dem Namen channel hamburg sind etliche Hightechfirmen am Hafenrand ansässig. Viele Hafenbewohnerinnen und -bewohner befürchten deshalb, dass der besondere Charme des Hafens und ihr Platz am Wasser von der Stadtentwicklung überrollt wird. In dieser "nordstory" werden Menschen begleitet, die das Bild des heutigen Binnenhafens prägen. Wie Heike und Marcel Klovert, die sich hier mit ihrem Sohn Tom auf einem 55 Meter langen Frachtschiff ihren Traum vom Leben auf dem Wasser verwirklichen wollen. Und Werner Pfeifer, der auf einer alten Hafenfähre lebt und die alte Fischhalle Harburg zum kulturellen Herz des Binnenhafens verwandelt hat. Rudolf Sommerfeld und seine Mitarbeitenden sorgen jeden Tag für echtes Hafenambiente: In der Jöhnk Werft werden Schiffe noch in Handarbeit repariert.
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