Bekannt im Land
Land + Leute
Wer war Georg von Neumayer? Der Name des Polarforschers aus der Pfalz wäre vermutlich in Vergessenheit geraten, trüge nicht die deutsche Forschungsstation in der Antarktis seinen Namen. Dabei war es der Mann aus der Kleinstadt Kirchheimbolanden, der einst die Kriterien für die Wetterbeobachtung festgelegte, die noch heute gelten. Der Südpol war für Neumayer eine Art Sehnsuchtsort, obwohl er selbst nie dorthin kam. Dennoch befuhr er als Matrose die Welt, verbrachte einen Teil seines Lebens in Australien, wo er den Bau des Observatoriums in Melbourne förderte. In der Pfalz wird sein Andenken noch in Ehren gehalten. Neben den biographischen Stätten in Kirchheimbolanden kümmert sich das Pfalz-Museum Bad Dürkheim heute um den Nachlass des Forschers. Neumayer war ein wahres Multitalent: So gründete ere die Seewarte in Hamburg und erfand gemeinsam mit seinen Mitarbeitern viele technische Geräte, die die Navigation in der Schifffahrt revolutionierten. Als erster vermaß der Pfälzer seine Heimat komplett. Auch in Norwegen wird Neumayer bis heute gewürdigt, denn er stand mit dem legendären Polarforscher Amundsen in Kontakt, der bei Neumayer quasi in die Lehre ging. Neumayer bereitete die erste deutsche Südpolarexpedition von Australien aus vor, war aber schon zu betagt, um noch selbst mitfahren zu können. Später übernahm er den Vorsitz der wissenschaftlichen Gesellschaft Pollichia. Heute ist ein Mondkrater nach Neumayer benannt. Und jedes Jahr wird eine Kiste mit Pfälzer Wein verpackt und in die Antarktis verschickt - Neumayer gedenkend. Der Südpol blieb für diesen freilich ein unerreichter Ort der Sehnsucht... Eine Dokumentation von Bernd Schmitt, gewürzt mit O-Tönen von Nachkommen und Forschern, die sich alle einig sind: in Zeiten, in welchen mehr denn je über die Folgen von Erderwärmung und Klimawandel diskutiert wird, ist Neumayer ein zu Unrecht vergessener Pionier der Wissenschaft.
Diese und 50.000 weitere Sendungen in
Link auf diese Seite