Shanghai-Express
Liebesmelodram
Auch in diesem Film setzt Sternberg nicht auf Wahrscheinlichkeit. Es ist ein Film der Imagination. Der Zug und das China des Films sind eine fantastische Hollywood-Schöpfung. Wie seine Hauptdarstellerin. Neben bizarren Charakteren, ungewöhnlichen Verwicklungen, exotischen Schauplätzen und hinreißenden Massenszenen tragen aber auch die Details die Handschrift ihres Regisseurs: "Da ist z. B. die langsame Fortbewegung des Zuges inmitten einer von Menschen verstopften Straße, das Pfeifen der Zugsirene, das zeitweise das Geschrei und den Lärm der Menge zerreißt oder die vielen Fähnchen im Vordergrund, die vom Dampf der Lokomotive bewegt werden." (G. Scognamillo) Sternberg hat behauptet, die Geschichte gehe zurück auf einen Text von einer Seite Länge, den ihm Harry Hervey gegeben habe. Aber geschrieben hat das Buch Jules Furthman und die tatsächliche Vorlage ist die unverwüstliche Erzählung "Fettklößchen" von Guy de Maupassant, die sieben Jahre nach Sternberg auch John Ford für "Stagecoach" benutzen wird: eine Prostituierte rettet eine Reisegesellschaft.
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