Die Sehnsucht nach einem spannenderen Leben
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Niemand ist bei den Kälbern
Drama
Mittsommer in einem Dorf in Mecklenburg. Fünf Häuser, eine Bushaltestelle, Kühe und Felder. Die 24-jährige Christin lebt mit ihrem Freund Jan auf dem Milchviehbetrieb seines Vaters. Von der Aufbruchstimmung der Jahre nach dem Mauerfall ist nichts mehr zu spüren; auch nicht in der Beziehung der jungen Leute. Den Kirschlikör hat Christine immer griffbereit, von den Menschen in ihrer Umgebung ist wenig zu erwarten. Der Vater ihres Freundes toleriert sie bestenfalls und lässt sie seine Missachtung spüren, während ihr eigener Vater längst der Trunksucht verfallen ist. In der Gluthitze des Sommers scheint die Zeit stillzustehen und Christin will nur noch weg. Wohin sie will und was ihrem Leben wieder Sinn verleihen könnte, weiß sie nicht. Gleichzeitig brodelt unter der Langeweile eine enorme Neugierde, unbändige sexuelle Sehnsucht, der Hunger auf etwas anderes, Neues. Als der Windkraftanlagenbauer Klaus aus Hamburg auftaucht, keimt in der jungen Frau die Hoffnung, dass sich die Welt wieder drehen könnte. Mit seiner dokumentarischen Anmutung - die Kamera verharrt unbeirrbar auf der allgemeinen Trübheit - räumt dieser Film mit dem Mythos des romantischen Landlebens auf. Saskia Rosendahl als Christin ist ein darstellerisches Ereignis. „Sarabi inszeniert Herbings Geschichte als atmosphärisch dichten, sperrig-spröden Antiheimatfilm mit einem präzisen Blick auf patriarchale Verkrustungen und zwischenmenschliche Erstarrung sowie einer faszinierend widersprüchlichen Protagonistin.“ (epd-Film) Der Film basiert auf dem gleichnamigen Bestseller von Alina Herbing. Beim Locarno Film Festival, wo der Film 2021 Premiere feierte, wurde Saskia Rosendahl als beste Darstellerin ausgezeichnet.
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