
Heim zu Allah - Wenn Muslime sterben
Folge 7 | Gesellschaft + Soziales
"Stirbt ein Gemeindemitglied, bekomme ich einen Anruf - dann muss alles ganz schnell gehen", erklärt Daniel Abdin, der das Beerdigungsinstitut der Hamburger Al-Nour-Gemeinde leitet. Doch das deutsche Bestattungsgesetz sieht vor, dass eine Beisetzung in der Regel frühestens 48 Stunden nach dem Todesfall durchgeführt werden darf. Auch die Organisation der offiziellen Dokumente nimmt Zeit in Anspruch. Durchschnittlich dauert die Ausstellung einer Sterbeurkunde in Deutschland eine Woche. Viele Musliminnen und Muslime möchten nach ihrem Tod in ihren Herkunftsländern beigesetzt werden. Doch insbesondere jüngere Muslime und Musliminnen, die Deutschland als ihre Heimat empfinden, wünschen sich eine Bestattung hierzulande. Aber es gibt ein weiteres Problem: In vielen Städten fehlt es an Platz für islamische Grabstätten. Besonders prekär ist die Situation in Berlin. Hier leben besonders viele Menschen muslimischen Glaubens, und die wenigen islamischen Gräberfelder sind in den meisten Bezirken bereits belegt. Können die kirchlichen Gemeinden helfen? Der evangelische Friedhofsverband Berlin Mitte hat aufgrund gesunkener Bestattungszahlen Überhangflächen, die für christliche Beisetzungen nicht mehr benötigt werden. Hier könnten Verstorbene nach islamischem Brauch schon bald bestattet werden.
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