
Ein Duft von Lavendel im Norden
Natur + Umwelt
Mediterrane Lavendelfelder mitten im eher kühlen Norden gibt es tatsächlich: Die gebürtige Französin Catherine Szczesny hat in der Nähe von Rotenburg an der Wümme ihr Herzensprojekt umgesetzt. Sie beackert dort Norddeutschlands einziges Bio-Lavendelfeld. Die Dokumentation begleitet Catherine Szczesny und ihre Helfer und Helferinnen durch den Sommer: bei der Pflege, Ernte und Verarbeitung von Lavendel und bei den Vorarbeiten für das kommende Jahr. Der Höhepunkt jeder Lavendelsaison ist die Ernte im Juli: Anders als in der Provence wird per Hand geerntet, zwei Tage lang arbeitet sich dann ein gutes Dutzend Helfer durch die Blütenpracht und füllt Kiste um Kiste mit dem duftenden Lavendelschnitt, der später in Duftsäckchen eingenäht wird. Der Lavendel ist in der kleinen Gemeinde Horstedt im Nordwesten Niedersachsens das Highlight, aber nicht das einzige Heilkraut auf dem gemeinschaftlichen Kräuterfeld: Nebenan gedeihen Kamille, Calendula und über 120 andere Heil- und Gewürzkräuter, aus denen Catherine Szczesny Tee, Kräutersalz, Senf oder Kosmetik herstellt. Wie viele andere Kräuter ist Lavendel zwar genügsam, was er jedoch gar nicht mag, ist zu viel Nässe von unten. Im verregneten Norddeutschland eine echte Herausforderung. Bis zur Ernte fiebert die ganze Familie mit: Wie ist der Lavendel durch den Winter gekommen? Kriegt er genug Sonne? Was tun bei Starkregen? Und wann kann die Ernte beginnen? Denn das Zeitfenster für die Lavendelernte ist kurz: Den höchsten Gehalt an ätherischen Ölen hat der Lavendel, wenn die Sonne ein paar Tage in Folge quasi vom Himmel brennt. Kurz vor dem Verblühen sollte er möglichst bei trockenem Wetter geerntet werden. Der tropische Sommer 2019 scheint perfekt. Bis es kurz vor Erntebeginn plötzlich kühler wird und Regen droht.
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