

Max Liebermann
Künstlerporträt
Der jüdische Maler Max Liebermann revolutionierte die Kunst in Deutschland. Nach dem Vorbild französischer Impressionisten wurde er zum Pionier der modernen Malerei. Dabei eckte der Berliner im etablierten Kunstbetrieb ausgangs des 19. Jahrhunderts zunächst permanent an. Bilder wie "Die Netzflickerinnen" oder "Die Gänserupferinnen" galten damals als "Schmutzmalerei". Die offizielle Kunstpolitik setzte bis dahin auf Gemälde von Schlachten, auf heroische Darstellungen oder biblische Themen. Liebermann aber malte die Welt ungeschönt, so wie er sie sah - auch den tristen Alltag hart arbeitender Menschen. Inspiriert von Künstlern in Paris und Barbizon baute Liebermann französische Einflüsse in seine Malerei ein. Ab Mitte der 1880er Jahre wurden seine Bilder positiver aufgenommen. Die Hamburger Kunsthalle und ihr erster Direktor Alfred Lichtwark verhalfen ihm schließlich zum Durchbruch. "Die Netzflickerinnen" wurden Liebermanns erstes Bild, das in einem Museum ausgestellt wurde. Fortan avancierte er zum Auftragsmaler für die Kunsthalle, selbst beeindruckt von der Hansestadt, ihrer Eleganz und insbesondere der Architektur der Elbvillen. Anfang des 20. Jahrhunderts ließ er seine eigene Villa am Berliner Wannsee bauen, wo er sich mit seiner Familie zurückzog. Dort, in seinem im wahrsten Sinne des Wortes "malerischen" Garten, entstand sein Spätwerk, seine berühmten Blumenbilder. Als die Nationalsozialisten an die Macht kamen, erhielt Liebermann Arbeitsverbot, er starb 1935. Die ARTE-Dokumentation zeichnet das wechselvolle Leben dieses Ausnahmekünstlers eindrucksvoll nach - pünktlich zu den Feierlichkeiten anlässlich des Jubiläums "150 Jahre Kunsthalle Hamburg".
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