Die 68er erreichen auch das letzte Dorf
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Die göttliche Ordnung
Drama
Schweiz, 1971: Die junge Nora ist Hausfrau und lebt in einem kleinen Dorf im Appenzellerland zusammen mit ihrem Ehemann Hans, ihren beiden Söhnen und ihrem Schwiegervater Gottfried. In ihrer dörflichen Umgebung, in der Emanzipation als eine Sünde verschrien ist, bekommt sie nicht viel vom sozialen Wandel mit, der seit dem Mai 1968 nach und nach die Schweizer Gesellschaft wachrüttelt. Der soziale Wandel zeichnet sich zuerst in den großen Städten ab. Nora und ihre kleine Familie in ihrem Appenzeller Dorf sind noch Lichtjahre davon entfernt. Als ihr Mann ihr verbietet, wieder zu arbeiten, beginnt Nora, sich für die Rechte von Frauen zu interessieren. In der Öffentlichkeit setzt sie sich für das Frauenwahlrecht ein - und bekommt dafür immer mehr Probleme in ihrem Dorf, denn nicht alle sind mit ihren Ideen einverstanden. Das gilt erst recht für ihren Mann, der der Gleichberechtigung der Frau skeptisch gegenübersteht. Doch Nora muss für ihren Kampf auch die Männer auf ihre Seite ziehen, denn natürlich sind nur sie es, die am Ende das Wahlrecht für Frauen durchsetzen können. Petra Volpe zeigt in dieser hintersinnigen Tragikomödie, die auf wahren Ereignissen beruht, die Geschichte des Kampfs um Gleichberechtigung in der Schweiz. Dabei will sie nicht nur die Männer als Täter und die Frauen als Opfer darstellen, sondern zeigen, dass sich auch die Männer an gesellschaftliche Erwartungen halten mussten. Nach „Traumland“ (2013) wurde Petra Volpe mit „Die göttliche Ordnung“ einem breiteren Publikum bekannt. Er brachte der italienisch-schweizerischen Regisseurin 2017 den Schweizer Filmpreis für das beste Drehbuch ein und Marie Leuenberger die Auszeichnung als beste Darstellerin für ihre Rolle der Nora. Die Schweiz war einer der letzten europäischen Staaten, die das Frauenwahlrecht einführten. Der Kanton Appenzell führte als letzter Kanton das Wahlrecht für Frauen 1990 ein, entgegen dem Mehrheitsentscheid der Männer.
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