Eindringlich: Mutter kämpft um autistisches Kind
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Der kalte Himmel
Folge 1 | Drama
Zweiteiliger Spielfilm Deutschland 2011 Hallertau, 1967. Der sechsjährige Felix, Sohn des einfachen Hopfenbauern Paul, ist ein introvertierter Einzelgänger. In sich versunken lauscht er dem Radio und kennt alle Wetterberichte des vergangenen Jahres auswendig. Kaum jemand ahnt, dass der Sonderling auf seine Weise hochintelligent ist: Felix hat eine große Vorliebe für Zahlen und ist blitzschnell im Kopfrechnen, obwohl es ihm niemand beibrachte. Bei seiner Einschulung scheitert er jedoch an den einfachsten Aufgaben. Er kann nicht still sitzen und versteht nicht, was die Lehrerin von ihm will. In den Augen anderer Eltern ist er schlecht erzogen, der Rektor will ihn auf die Hilfsschule schicken, die abergläubische Großmutter organisiert mit dem Dorfpfarrer gar eine Teufelsaustreibung. Allein seine Mutter Marie stemmt sich gegen diese Wand der Ablehnung, denn sie ahnt, dass ihr Felix weder besessen noch schwachsinnig ist. Ermutigt von der neuen Kantorin Alex, mit der ein Vorbote der Studentenrevolte in den verschlafenen Ort kommt, lässt sie ihren Sohn von einem Münchener Spezialisten untersuchen. Doch der rückständige Psychiater präsentiert Felix seinen Studenten als Paradebeispiel für "frühkindliche Schizophrenie". Maries letzte Hoffnung ist der junge Kinderpsychiater Niklas Cromer. Trotz großer Bedenken ihres Mannes, der sich für den Hof finanziell übernommen hat, reist Marie nach Berlin, wo der idealistische Facharzt das rätselhafte Verhalten des Jungen genauer untersuchen will. In diesem zweiteiligen Drama kämpft Christine Neubauer als verzweifelte Mutter um das Schicksal ihres Kindes. Mit bewundernswerter Intensität spielen die Zwillinge Marc und Eric Hermann abwechselnd den kleinen Felix, der am sogenannten Asperger-Syndrom leidet, einer Form von Autismus. Johannes Fabrick lässt den Zuschauer durch die Augen des kleinen Mathematikgenies blicken, das die Welt als kompliziertes Muster aus Zahlen und Rhythmen erlebt. Atmosphärisch stimmig rekonstruiert der Regisseur von „Der Seerosenteich“ die Stimmung in einem bayerischen Dorf der 60er Jahre. Marcus Mittermeier, Heinz-Josef Braun, Alexander Held, Michael Lerchenberg und Dietrich Hollinderbäumer als selbstgefälliger Seelendoktor verkörpern überzeugend die typischen Repräsentanten der späten Sechziger. Für den Aufbruch der Studentenrevolte stehen Natascha Paulick als rebellische Kantorin und Tim Bergmann in der Rolle des aufgeschlossenen Psychiaters mit neuen Ideen. Teil 2 folgt am 9. Dezember 2020.
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