Franzosen würden für die Liebe töten
Ich bin wie ich bin
Kriminalfilm
Die junge Jane Burroughs sucht Zerstreuung in einem angesagten Londoner Nachtklub, in den es auch den französischen Schauspieler Bernard verschlagen hat. Ein Freund warnt ihn, er möge die Finger von ihr lassen, doch Bernard ist sofort fasziniert von der 17-Jährigen. Neugierig folgt er ihr in ein Büro im Hinterzimmer und stolpert dabei unvermittelt über eine Leiche. Jane beteuert ihre Unschuld und erklärt, der Tote habe ihren verstorbenen Vater mit obszönen Fotos erpresst. Viel Zeit zum Nachdenken bleibt nicht, und so flüchtet Bernard gemeinsam mit Jane, in die er sich längst bis über beide Ohren verliebt hat. Nach einer gemeinsamen Nacht kann Bernard nicht anders als ihr zu helfen. Auf der Suche nach den verfänglichen Fotos durchstöbert er die Wohnung des Toten und macht dabei die schmerzhafte Bekanntschaft zweier Ganoven. Mit knapper Not kann er entkommen und versucht, mit Jane unterzutauchen. Während er mit einem Freund telefoniert, wird sie vor seinen Augen gekidnappt. Gemeinsam mit ihrem Bruder Jerome befreit er Jane aus den Fängen der Entführer. Doch so richtig freuen kann er sich nicht, denn die undurchsichtige Schöne spielt ein doppeltes Spiel. In diesem psychedelischen Kino-Trip durch die Mode- und Kunstwelt des "Swinging London" der 60er-Jahre ist die Krimihandlung mehr oder weniger nur ironischer Aufhänger. Inspiriert von Michelangelo Antonionis "Blow Up" und Jean-Luc Godards artifiziellen Stilbrüchen, reiht der spätere Skandalregisseur Tinto Brass ("Salon Kitty"; "Caligula") in seiner Krimiadaption Verfolgungsjagden, Erotik- und Actionszenen aneinander - wobei Faustschläge mit gezeichneten Comic-Sprechblasen kommentiert werden. Die mit Farbfiltern und durch Splitscreen verfremdeten Bilder schwelgen in üppigen Popart-Ensembles, die Szenen sind arrangiert wie Happenings. Jean-Louis Trintignant ("Z"; "Leichen pflastern seinen Weg"), zu dieser Zeit bereits ein Star im europäischen Kino, flaniert mit der verführerisch schönen Schwedin Ewa Aulin durch London und trifft dabei u. a. auf einen einsamen Demonstranten, der die Beatles und die Rolling Stones für das Übel der Welt verantwortlich macht. Der psychedelische Pop-Art-Krimi ist in Deutschland auch bekannt unter dem Titel "Das Mädchen aus der Carnaby Street".
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