
Heimat: Eine deutsche Chronik
Staffel 1, Folge 9 von 11 | Familiensaga
Die Schabbacher und ganz besonders Marias Söhne profitieren vom Wirtschaftswunder: Anton ist Besitzer seiner eigenen Optik-Fabrik und ist stolz darauf, aus der Hunsrücker Tradition ausgebrochen und ein erfolgreicher Erfinder geworden zu sein. Ernst, der bereits während der Schwarzmarktzeit Profite gemacht hat, ist mit der Tochter eines vermögenden Holzhändlers verheiratet. Er kann seine Leidenschaft für das Fliegen als Hubschrauber-Pilot ausleben, doch als sich die Holztransporte per Hubschrauber als unrentabel erweisen, gehen seine Firma und die Ehe daran zugrunde. Maria nimmt an dem turbulenten Leben ihrer älteren Söhne kaum teil und klammert sich dafür umso mehr an ihren Jüngsten, Hermännchen. Sie hofft, dass aus ihm ein erfolgreicher Diplomingenieur wird, und schickt ihn auf das Gymnasium in Simmern. Hermanns Lieblingsfächer sind jedoch Deutsch und Musik: Mit seinen Freunden spielt er Jazz-Musik, von Lotti lernt er das Tanzen und abends dichtet und komponiert er seine eigenen Lieder für Gitarre. Außerdem verliebt sich Hermann in das elf Jahre ältere Klärchen, doch muss ihre Beziehung geheim bleiben. Als Klärchen schwanger wird, flieht sie aus dem Dorf. In einem Brief erklärt sie Hermann, dass sie das Kind hat abtreiben lassen, doch die Familie bekommt den Brief in die Hände. Für Maria ist das Verhältnis ein Verbrechen an ihrem Kind und auch Anton ist sehr erbost. Darüber zerbricht Hermanns Beziehung zu seiner Familie für immer. Hermann beschließt, sobald er alt genug ist, das Dorf zu verlassen ... "Heimat: Eine deutsche Chronik" beruht zu einem gewissen Teil auf tatsächlichen Ereignissen. Edgar Reitz, der selbst aus dem Hunsrück stammt, und sein Co-Autor Peter Steinbach verwoben vieles aus alten Tageszeitungen, eigenen Lebenserinnerungen und Erzählungen der Hunsrücker Dorfbewohner zu einem fiktionalen Gesamtwerk, das so auch dokumentarische Züge aufweist. "Heimat: Eine deutsche Chronik" wurde 1984 bei den Filmfestspielen von Venedig mit dem FIPRESCI-Preis prämiert, erhielt 1985 den Adolf-Grimme-Preis und in London den Kritikerpreis ALFS Award als bester ausländischer Film. Marita Breuer wurde beim Bayerischen Filmpreis 1985 als beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet.
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