
Land des Honigs
Gesellschaft + Soziales
Es ist kein Schlaraffenland, in dem Hatidze Muratova mit ihrer alten und bettlägerigen Mutter lebt, aber eine Art herbes Idyll ist es allemal. Das verfallene Bergdorf im hintersten Winkel Nordmazedoniens hat weder Strom noch fließend Wasser zu bieten. Doch die Wege zur Arbeit sind für die letzte Wildimkerin des Landes von spektakulärer Schönheit. Auch die Bienen dort scheinen besonders entspannt zu sein, sieht man ihre Gebieterin doch meist ohne Mundschutz und mit bloßen Händen am Werk. Die wie in Stein gemeißelte Abmachung, dem Bienenvolk nie mehr als Hälfte seines Ertrags wegzunehmen, scheint für beide Seiten gut aufzugehen. Auf dem Markt im mehr als vier Stunden entfernten Skopje kann Hatidze damit das nötige Geld für sich und ihre Mutter erwirtschaften, ansonsten sind die beiden Selbstversorger. Erst als sich plötzlich Neuankömmlinge in dem verlassenen Dorf ansiedeln, gerät dieses Gleichgewicht ins Wanken. Tamara Kotevska und Ljubomir Stefanov verbrachten drei Jahre in Nordmazedonien, um diesen spektakulären Film an der Schnittstelle zwischen Dokumentarfilm und Spielfilm über das Leben von Hatidze zu drehen. Ursprünglich hatten sie lediglich einen dokumentarischer Kurzfilm über die Region des Bregalnica-Flusses geplant, doch dann stießen sie auf die ungewöhnliche Imkerin. Dokumentarfilm von Tamara Kotevska und Ljubomir Stefanov "Land des Honigs" ("Honeyland") gewann drei Preise auf dem "Sundance Film Festival 2019" und erhielt zwei Nominierungen für die Oscarverleihung 2020 in den Sparten "Bester Dokumentarfilm" und "Bester internationaler Spielfilm". Es ist der zweite mazedonische Film, der nach "Before the Rain" (1994) eine Oscar-Nominierung erhielt.
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