
Gutland
Mysterythriller
Der Deutsche Jens Fauser erscheint eines Tages im luxemburgischen Dorf Schandelsmillen und sucht Arbeit als Erntehelfer. Zunächst wird der langhaarige, mysteriöse Fremde von der verschlossenen Dorfgemeinde abgewiesen. Erst mit der Zeit gelingt es Jens, sich in das Dorfgeschehen zu integrieren. Er bekommt einen freien Platz in der Blaskapelle und beginnt eine heimliche Beziehung mit der alleinerziehenden Mutter und Bürgermeistertochter Lucy. Was diese nicht weiß: Jens hat in Köln ein Casino ausgeraubt und ist auf der Flucht vor dem Gesetz. Während Jens fürchtet, von der Polizei erwischt zu werden, entdeckt er, dass er nicht der Einzige im Dorf ist, der etwas zu verbergen hat. Mysteriöse Ereignisse und offene Fragen häufen sich, bis Jens nicht nur um seine Freiheit, sondern um sein Leben fürchten muss. Trotz der vielen weiten Landschaftsaufnahmen entwickelt der Zuschauer in Govinda Van Maeles Regiedebüt alsbald ein Gefühl von Klaustrophobie. Die Kombination aus Thriller, Film noir, Surrealem und Heimatfilm überzeugt mit starken Bildern und langsam ansteigender Spannung. Die Musik von Dominique Dépret alias Mocke verleiht Jens' Arbeitsalltag eine düstere Note und suggeriert eine versteckte Dunkelheit unter der scheinbaren Idylle. Die ländliche Stille wirkt nicht beruhigend, sondern bedrückend und ominös. Besonders hervorzuheben ist Vicky Krieps als eigensinnige und geheimnisvolle Femme fatale. Ein technisch gelungenes, fesselndes Stück Genrekino. Der Film wurde 2018 bei den Luxemburger Filmpreisen als bester Film und Vicky Krieps für ihre Darstellung als Lucy Loschetter als beste Schauspielerin ausgezeichnet.
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