
Meine Stimme für die Ukraine
Menschen
Frauen und Kinder aus der Ukraine flüchteten über Polen bis an die Ufer des Genfer Sees. Das freundschaftliche Miteinander mit ihren Gastgebern hilft ihnen etwas über den Schmerz des Exils hinweg. Sie heißen Larissa und ihre Tochter Sofia (13 Jahre), Natalya und ihre Tochter Polina (6 Jahre) sowie Zoriana mit ihren kleinen Kindern Ilya und Julia (6 und 9 Jahre). Sie werden von einer Schweizer Hilfsorganisation an der polnisch-russischen Grenze abgeholt und an den Genfer See gefahren. Dimitri und Alex, zwei Brüder, organisieren diese humanitären Konvois. Beide hatten vor dem Angriffskrieg Putins keine Verbindungen zur Ukraine. Sie gehören zu einem Kreis von Schweizer Gastfamilien, die Flüchtlinge in ihren Wohnungen aufnehmen. Die Grenze, die Trennungen, die Reise und die Ankunft in der Schweiz. Das Treffen mit den Gastfamilien, die Orientierung in einem Haus, das man nicht kennt, in dem aber alles an das erinnert, was man verlassen hat, bis zur Einschulung der Kinder: Das Exil dauert länger, als alle Flüchtlinge erwartet hatten. Und da ist zu allem anderen auch noch die immense Sprachbarriere. Die Erzählung des Dokumentarfilm folgt in erster Linie diesen Müttern und ihren Kindern. Als die Regisseurin Elena Hazanov vor Jahren als politischer Flüchtling mit ihrer Familie aus der UdSSR floh, war sie mehr oder weniger in deren Alter. Kinder nehmen die Realität auf eine ganz andere Weise wahr als Erwachsene. Ihre Perspektive steht im Mittelpunkt des Films. Zur Motivation der Regisseurin: "Ich bin 1989 im Alter von zwölf Jahren mit meinen Eltern, meinem Bruder und unserem Hund in die Schweiz gekommen. Wir waren aus der UdSSR geflohen und hatten politisches Asyl beantragt, weil meine Familie Opfer von Antisemitismus geworden war. Seitdem lebe ich im Herzen dieses Europas, das mich aufgenommen hat. Ich habe in der Schweiz studiert und bin Filmemacherin geworden. Die Ukraine und Russland sind einander nahestehende Völker, die nicht nur eine Grenze, sondern gemeinsame kulturelle und traditionelle Wurzeln teilen. Aus diesem Grund ist der Ausbruch des Krieges in der Ukraine für mich ein doppeltes Trauma, als Europäerin und als Russin. Ich fühle mich von diesem Konflikt betroffen. Mir ist bewusst, dass auf der ganzen Welt ständig Kriege stattfinden, aber hier geht es um zwei Völker, die ich gut kenne, und ihr Exil hält mir einen Spiegel vor. Da ich den aktuellen Ereignissen hilflos gegenüberstand, wollte ich etwas unternehmen."
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