Die Magie der Farben
Folge 6 | Kunst + Kultur
Gelb, Glanz, Gold - sprachlich gehen all diese Wörter auf dieselbe Wurzel zurück und das charakterisiert auch treffend die Eigenschaft dieser hellsten aller Farben, die - wie Goethe es ausdrückte - "am nächsten am Licht" ist. Ihre symbolische Wirkung ist aber sehr ambivalent, werden doch nicht nur Sonne und Wärme mit ihr assoziiert, sondern auch Eifersucht und Neid. Im historischen Kontext hatte sie sogar eine dezidiert stigmatisierende Funktion. Noch heute fungiert Gelb als Warnsignal schlechthin. Zum Färben von Textilien konnte man auf pflanzliche Stoffe wie etwa Safran zurückgreifen, während in der Malerei schon seit der Steinzeit Ocker zum Einsatz kam. Für kräftigere Gelbtöne verwendeten Künstler vor allem mineralische Pigmente wie Verbindungen mit Schwefel, Arsen, Blei oder Zinn, die allerdings mehr oder minder giftig waren. Erst ab dem 19. Jahrhundert standen den Malern mit synthetischen Pigmenten intensiv leuchtende Gelbtöne zur Verfügung. So allgegenwärtig bunt ist die Welt, dass die Frage nach dem, was "Farbe" eigentlich ist, entweder banal erscheinen oder philosophische Erörterungen provozieren könnte. Sicher ist nur: von Farben in all ihren Ausprägungen geht eine ungeheure Faszination aus, die sich wie ein roter Faden durch die Kulturgeschichte der Menschheit zieht. Die 6-teilige Reihe "Die Magie der Farben" begibt sich auf eine Spurensuche durch die Geschichte der Farbenherstellung und -anwendung, zeigt ihre symbolischen Bedeutungen, erklärt Sprachwendungen und präsentiert sowohl wissenschaftliche als auch künstlerische Standpunkte. Es geht um Farbtheorien, praktische Erläuterungen zu Primär-, Sekundär- und Komplementärfarben, vor allem aber um die Geschichte und die zum Teil kuriosen Episoden der Anwendung von Pigmenten zum Färben und zum Malen. Besonders die historische Bedeutung und die praktische Herstellung der Farben Blau, Rot, Grün und Gelb wird illustriert mit zahlreichen Beispielen aus dem europäischen Kulturkreis, von der Antike bis zur Gegenwart.
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