
RESPEKT kompakt
Folge 82 | Gesellschaft + Soziales
Die Eltern von Cindy Tran kommen aus Vietnam. Cindy selbst ist in Deutschland aufgewachsen und schon seit Langem in München zu Hause. Ihre Familie führt hier einige Lebensmittelgeschäfte. Seit der Corona-Pandemie fühlt sich Cindy aber oft nicht mehr wohl hier, denn schiefe Blicke bis hin zu abfälligen Bemerkungen nehmen zu – weil sie als "asiatisch" wahrgenommen wird. RESPEKT-Moderatorin Christina Wolf begleitet Cindy und stellt fest, wie absurd anti-asiatischer Rassismus ist und welche manchmal komischen Folgen er hat. So geben nicht wenige Vietnames:innen vor, aus Japan zu kommen oder aus China. Das kürzt Diskussionen ab und überhaupt ist Japan bei vielen Deutschen angesehener als Vietnam. Abgesehen davon, dass die meisten Menschen in Deutschland keine Ahnung vom asiatischen Raum haben: Er umfasst mehr als ein Drittel der gesamten Landmasse der Erde. Mehr als 4,5 Milliarden Menschen leben dort. Der anti-asiatische Rassismus wirft (fast) alle in einen Topf. Für die RESPEKT-Reportage begibt sich Moderatorin Christina Wolf auf eine Reise durch die Maschinerie der Vorurteils-Produktion. Nicht zuletzt die Medien – auch die öffentlich-rechtlichen – reproduzieren munter Stereotype: Schminktipps zu Fasching, um als japanische Geisha durchzugehen, die dann aber vom BR in China verortet wird. Witze über den Ursprung des Corona-Virus im ZDF mit Verweis auf die vermeintlich asiatische Unsitte, "alles" zu essen. Der Hannoveraner Journalist Frank Joung winkt im RESPEKT-Interview ab: Tragik und Komik liegen beim anti-asiatischen Rassismus oft nah beieinander. Die Unwissenheit über "Asien", über die Menschen und die unglaubliche Vielfalt dort sei so groß, da habe es Rassismus leicht, wenn selbst der ehemalige US-Präsident vom "China-Virus" spricht. "RESPEKT" will dazu beitragen, Demokratie, Grund- und Menschenrechte nicht nur als abstrakte Begriffe zu verstehen, sondern als Werte des gemeinschaftlichen Lebens. Die Online-Videos und TV-Reportagen überprüfen Vorurteile und Klischees wie Fremdenfeindlichkeit, Islamfeindlichkeit, Homophobie oder Sexismus. Die Presenter Sabine Pusch, Rainer Maria Jilg und der aus Syrien stammende Schauspieler Ramo Ali treffen Menschen, die sich für Weltoffenheit und Toleranz einsetzen. Mit Ironie und in lockerem Ton zeigen sie, wie Grundwerte und Menschenrechte im Alltag gelebt werden können – und warum wir alle von einem solidarischen Miteinander profitieren. Umfragen mit Passanten ergänzen den Blick auf das jeweilige Thema. Eine "Zahlen und Fakten"-Rubrik hilft dabei, die unterschiedlichen Standpunkte zu beurteilen und sich eine fundierte Meinung zu bilden.
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